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Menschen in Louisville nehmen Abschied von Muhammad Ali

© Reuters/Adrees Latif

Update

Trauerfeier für Muhammad Ali: Die Welt und Louisville verneigen sich vor dem Größten

In Muhammad Alis Geburtsstadt Louisville haben Tausende Menschen die Straßen gesäumt. Sie erwiesen dem berühmtesten Sohn der Stadt die letzte Ehre.

Die Welt nimmt Abschied von Muhammad Ali, tausende Menschen haben der Box-Legende in seiner Heimatstadt Louisville die letzte Ehre erwiesen. Auf einer bewegenden Trauerfeier war ein Konvoi am Freitagmorgen (Ortszeit) in der Stadt im US-Staat Kentucky zu den Orten gestartet, die in der Kindheit und frühen Karriere des Champions bedeutend waren. Fans reihten sich am Straßenrand mit T-Shirts und Fotos ihres Helden auf. Nach dem Trauerzug sollte der dreimalige Schwergewichts-Weltmeister im privaten Kreis auf dem historischen Friedhof Cave Hill Cemetery beigesetzt werden. Für die anschließende Trauerfeier hatten die Veranstalter ganz nach dem Willen Alis kostenlose Tickets vergeben. Die 15.000 Freikarten waren nach einer Stunde vergriffen. Louisville begleitete den Tod des Boxers, der am vergangenen Freitag im Alter von 74 Jahren in Phoenix (Arizona) gestorben war, mit zahlreichen Trauerveranstaltungen.

„Er ist der Größte“, rief eine Frau am Muhammad Ali Boulevard, wo sich Hunderte bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel  versammelt hatten, um den Trauerzug vorbeifahren zu sehen. Das kleine Haus im Westen der Stadt, wo Ali aufgewachsen war, hatte sich seit dem Tod des Boxers vor einer Woche zu einer Pilgerstätte verwandelt. Dort hing ein rotes Paar Boxhandschuhe über der Gedenktafel vor dem rosafarben gestrichenen Haus. Auch Blumen, Fotos und Plüschtiere hatten Fans niedergelegt. Viele schrieben Botschaften auf Poster, um dem herausragenden Sportler, der sich auch lange nach dem Ende seiner Karriere für politische und soziale Ziele einsetzte, für sein Engagement zu danken.

Neben Alis Witwe Lonnie, seiner ältesten Tochter Maryum und weiteren Verwandten kamen unter anderem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und laut Medienberichten auch Jordaniens König Abdullah II. in die Stadt. Erdogan hat seinen Besuch allerdings vorzeitig abgebrochen. Das bestätigte ein türkischer Offizieller, ohne Gründe für diese Entscheidung zu nennen. Es sei aber nicht unüblich für den Präsidenten, dass er seinen Zeitplan ändere.

Die türkische Nachrichtenagentur Dogan berichtete, dass Erdogan die Möglichkeit verweigert worden sei, aus dem Koran zu zitieren. Der Präsident und der Leiter der staatlichen Religionsbehörde, Mehmet Görmez, wollten zudem ein Kleidungsstück aus Mekka am Sarg von Ali niederlegen, meldete Dogan.

Ali, der in der schwarzen Bürgerrechtsbewegung vielen Afroamerikanern als Leitfigur diente und sich offen gegen Rassismus aussprach, wurde nach seinem Übertritt zum Islam im Jahr 1964 auch zu einer starken Stimme der muslimischen Gemeinde weltweit.

Bei der Gedenkzeremonie wurden am Freitag Trauerreden von Witwe Lonnie, Alis langjährigen Freund John Ramsey sowie Ex-Präsident Bill Clinton, Komiker Billy Crystal und Sportjournalist Bryant Gumbel erwartet. Am Donnerstag hatte der kalifornische Imam und Gelehrte Zaid Shakir bereits einen muslimischen Gottesdienst für Ali abgehalten. (dpa)

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