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Bei Ivan Aska hat sich Alba vergriffen.

© imago/Camera 4

Trennung nach wenigen Wochen: Alba jetzt ohne Aska

Alba Berlin startet ohne Ivan Aska in die Saison. Das Trainerteam bemängelt die taktischen Defizite des Zugangs aus Israel.

Mithat Demirel hat seine Notizbücher noch dagelassen. Natürlich aber keine alten Kladden. Für Scouting-Daten über Basketballer nutzte der Sportdirektor von Alba moderne Datenbanken. Auf die können die Berliner bei der Suche nach Zugängen weiter zugreifen, auch eine Woche nach Demirels plötzlichem Abschied. Das scheint auch nötig. Wenige Tage vor dem Saisonbeginn muss sich der Verein nicht nur einen neuen Sportdirektor suchen, sondern auch einen neuen Leistungsträger.

Alba hat sich am Wochenende von Ivan Aska getrennt, wenige Wochen nach seiner Verpflichtung. Ein ungewöhnlicher Vorgang. Vor dem Bundesligaauftakt an diesem Donnerstag gegen Ulm (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof, live bei TelekomBasketball.de) klafft ein Loch auf der Position des Power Forwards.

Zwischendurch hieß es, er sei geschrumpft

„Besser jetzt, als es ewig hinauszuzögern“, sagt Geschäftsführer Marco Baldi, der nun wieder für Transfergeschäfte zuständig ist. Den Berlinern wurde schnell klar: Bei Aska haben sie sich vergriffen. Dabei kann sich Alba eigentlich keine Flops leisten, um kommende Saison mit Bamberg und München mitzuhalten, die deutlich mehr für Spieler ausgeben können.

Bei Aska gingen die Missverständnisse schon mit seiner Körpergröße los, zwischen 2,00 und 2,03 Meter variierten die Angaben für den Zugang aus Israel, zwischendurch hieß es, der US-Amerikaner sei geschrumpft. „Völliger Quatsch“, sagt Baldi, der Einstellung und Talent des 25-Jährigen lobt.

Alleine die taktischen Defizite machten das Trainerteam stutzig, das nach vier Wochen gemeinsamer Vorbereitung nicht glaubte, Aska die richtigen Laufwege und das Zusammenspiel noch beibringen zu können. Also habe man im gegenseitigen Einvernehmen den Zweijahresvertrag aufgelöst.

„Wir brauchen jemanden mit mehr Erfahrung“

Der 25-jährige Hamburger Marc Liyanage, der am Wochenende bis Saisonende unterschrieb, ist jedenfalls kein Ersatz unter dem Korb. Der Flügelspieler, der im Sommer bei Alba mittrainiert hatte, „soll Energie von der Bank bringen und unsere Nachwuchsspieler entlasten“, sagt Baldi.

Einen neuen Leistungsträger für die frei gewordene Ausländerstelle haben die Berliner noch nicht im Hinterkopf. „Wir brauchen jemanden mit mehr Erfahrung“, sagt Baldi. Die Berliner haben zwar noch etwas Budget über, aber der nächste Transfer sollte sitzen. Sonst enteilen Konkurrenten wie Bamberg und München, die sich prominent verstärkt haben, noch weiter. „Wir gehen mit unerfahrenen Spielern ein größeres Risiko“, sagt Baldi und verweist darauf, dass die aktuelle Mannschaft die jüngste der Vereinsgeschichte sei. Und eine der uneingespieltesten

Die Vorbereitung war chaotisch, durch die EM stießen fünf Spieler verspätet dazu. Alba ist deshalb von Sonntag bis Dienstag spontan ins Trainingslager nach Kienbaum gefahren, auch damit sich die Spieler mal kennenlernen, kurz vor Saisonbeginn. „Es wird ein holpriger Start“, ahnt Baldi bereits. Auch ohne Ivan Aska.

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