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Sport: Tribünenplatz in Duisburg

Ronny Nikol fehlt erstmals bei einem Zweitligaspiel von Union

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. Der Rekord lässt sich in Minuten ausdrücken. Seit dem Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga hat Ronny Nikol für den 1. FC Union Berlin 5487 Minuten auf dem Platz gestanden. In Unions bisher 61 Zweitligapartien wurde er nur einmal ausgewechselt, gegen Hannover 96: drei Minuten vor Schluss. Nikol ist Unions konstantester Profi. Am Sonntag aber endet die eindrucksvolle Serie des Mittelfeldspielers. Nach der fünften Gelben Karte ist er gesperrt, beim Spiel der Berliner in Duisburg muss er zuschauen. Unions Trainer Mirko Votava steht somit vor keiner einfachen Aufgabe, zumal auch Mittelfeldregisseur Kostadin Widolow wegen eines grippalen Infektes passen muss. Der 32-jährige Bulgare war mit sechs Treffern in dieser Saison bislang neben Steffen Baumgart der erfolgreichste Torschütze von Union.

Mirko Votava überlegt nun, anstelle von Ronny Nikol mal wieder Youssef El Akchaoui eine Chance von Beginn an zu geben. „Der hat sich im Training gut verkauft. Er ist auch außerhalb des Platzes akzeptiert, verbreitet gute Stimmung“, sagt Votava über El Akchaoui. Gereizte Stimmung herrscht eher, wenn die Rede auf Ronny Nikol kommt. Zumindest beim Klubpräsidenten. Heiner Bertram ärgert sich, weil Ronny Nikol einen vereinbarten Gesprächstermin, bei dem es um die Verlängerung seines zu Saisonende auslaufenden Vertrages gehen sollte, ungenutzt verstreichen ließ. „Das Geschäft ist doch keine Einbahnstraße“, sagt Bertram. Ein dezenter Hinweis darauf, dass er von Nikol bei einer künftigen Unterredung Entgegenkommen erwartet. Andernfalls gilt das, was Trainer Mirko Votava gesagt hat. „Es wird nach der Saison viele ablösefreie Spieler geben“, sagt Votava drohend. Nicht ausgeschlossen, dass sich dabei auch ein Ersatz für die linke Seite im Mittelfeld, für Nikols Position also, finden lässt.

Ronny Nikol kann indes ganz unaufgeregt abwarten. Der 28-Jährige ist umworben, unter anderem vom MSV Duisburg, dem nächsten Gegner der Berliner. Und wie das so ist beim Pokern: Auch Union bewahrt die Ruhe. „Der MSV hat ihm nicht genug Geld geboten“, sagt Bertram.

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