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Jubel in Rot. Die Bayern-Frauen sind erstmals DFB-Pokalsieger.

© dpa

Triumph in Köln: Bayerns Frauen nach Erfolg über Frankfurt Pokalsieger

Der FC Bayern München hat erstmals in seiner Vereinsgeschichte den DFB-Pokal der Frauen gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Wörle besiegte im Finale in Köln den Rekordpokalsieger 1. FFC Frankfurt mit 2:0.

Die Fußballerinnen von Bayern München haben Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt entthront und den ersten DFB-Pokalsieg ihrer Clubgeschichte perfekt gemacht. Sarah Hagen (63. Minute) und Ivana Rudelic (90.+1) gelangen am Samstag in Köln die Treffer zum 2:0 (0:0)-Erfolg über die Hessinnen, denen nun eine Saison ohne Titel droht.

Fünf Tage vor dem Champions-League-Finale in München gegen Olympique Lyon enttäuschte der mit zahlreichen Nationalspielerinnen gespickte Favorit und verpasste vor 15 678 Zuschauern im RheinEnergie-Stadion seinen neunten Cup-Erfolg. Das junge Team von Trainer Thomas Wörle bejubelte hingegen im 32. Pokalfinale der Frauen den ersten Triumph nach zwei vergeblichen Anläufen 1988 und 1990 ausgelassen und freute sich über eine DFB-Prämie von 60 000 Euro.

„Das ist der Wahnsinn, hier ist der Ausnahmezustand“, sagte Münchens Keeperin Kathrin Längert. „Wir dürfen uns zurecht freuen.“ Frankfurts Saskia Bartusiak meinte: „Wir haben alles vermissen lassen, was man in einem Finale braucht. Wir haben ganz ganz schlecht gespielt.“ Für FCB-Trainer Wörle war der Erfolg „eine Sensation“.

Sein Frankfurter Kollege Sven Kahlert sagte: „Die haben genau das gezeigt, was ich von meiner Mannschaft erwartet habe.“ Der Außenseiter aus München erwischte auch ohne die Langzeitverletzten Petra Wimbersky und Julia Simic (beide Kreuzbandriss) den besseren Start und drängte die Hessinnen in die Defensive. Folgerichtig hatten die Bayerinnen durch die US-Spielerinnen Sarah Hagen (3.), deren Kopfball nach einer Ecke von Katharina Baunach knapp das Tor verfehlte, und Nicole Cross (15.) die besseren Chancen. Ein Schuss von Cross konnte von FFC-Abwehrspielerin Gina Lewandowski in höchster Not kurz vor der Linie abgewehrt werden.

Mit zunehmender Spieldauer bekam der achtmalige Rekord-Pokalsieger die Partie etwas besser in den Griff. Mit Svenja Huths Schuss (19.) hatte Bayern-Keeperin Längert noch keine Probleme. Dann aber musste sich die Nationaltorhüterin aber mächtig strecken, als Melanie Behringer (26.) einen Freistoß aus gut 20 Metern vom Strafraumeck abfeuerte. Die gerade erst von einem Muskelfaserriss genesene Fatmire Bajramaj rückte bei Frankfurt überraschend in die Startelf.

Allerdings ging von der DFB-Angreiferin in der Sturmmitte überhaupt keine Gefahr aus, zumal sie kaum verwertbare Bälle bekam. Im Spielaufbau taten sich die favorisierten Hessinnen fünf Tage vor dem Endspiel in der „Königsklasse“ gegen Lyon sehr schwer, auch weil Spielmacherin Dzsenifer Marozsan sich oft tief ins Mittelfeld zurückfallen ließ. In der 40. Minute erlöste Trainer Kahlert die indisponierte Bajramaj, die sich zudem erneut am Sprunggelenk verletzte und am Donnerstag gegen Lyon auszufallen droht.

Mit der für Bajramaj eingewechselten Schweizer Nationalstürmerin Ana-Maria Crnogorcevic kam mehr Schwung in die FFC-Offensivaktionen, ohne dass etwas Zählbares dabei heraussprang. Sandra Smiseks (50.) abgefälschten Schuss parierte Längert.

Als Frankfurt das Spiel einigermaßen zu kontrollieren schien, schlug Hagen zu. Nach einer Baunach-Ecke stieg die US-Stürmerin höher als die gesamte FFC-Abwehr und köpfte ein; den Schlusspunkt setzte dann Rudelic nach einem Konter für die tapfer kämpfenden Bayerinnen.

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