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Champions League - Manchester United - FC Bayern München

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Trotz 2:3-Niederlage in Manchester: Zurückgekämpft: Der FC Bayern erreicht das Halbfinale der Champions League

Trotz eines frühen 0:3-Rückstands bei Manchester United kämpft sich der FC Bayern doch noch ins Halbfinale der Champions League. Arjen Robben ist wieder einmal der Mann für die wichtigen Momente und erzielt den Treffer zum Weiterkommen.

Eine Stunde vor dem Spiel wurde in Manchester die große Nachricht bekannt gegeben: Wayne Rooney steht in der Startformation. Der Mann also, der seinen Klub im Hinspiel des Viertelfinales der Champions League bei Bayern München nach 64 Sekunden in Führung gebracht hatte. Rooney hatte sich vor einer Woche eine Knöchelverletzung zugezogen, kurz bevor Ivica Olic das vielumjubelte 2:1 für die Münchner erzielte, Rooneys Trainer Alex Ferguson hatte den Einsatz des Stürmers am Tag vor dem Spiel noch ausgeschlossen – ebenso wie es nicht möglich erschien, dass der angeschlagene Arjen Robben in der Startelf der Münchner stand. Und es war der Star der Münchner, der an diesem Abend die Entscheidung brachte, er erzielte mit einem platzierten Volleyschuss eine Viertelstunde vor dem Ende den Treffer zum 2:3, der den Münchnern zum ersten Einzug unter die letzten Vier seit dem Gewinn der Champions League 2001 genügte. Das Halbfinale findet damit erstmals seit 2003 ohne einen englischen Klub statt.

Wayne Rooney war an der erneuten frühen Führung der Engländer beteiligt, als er in der dritten Minute den Ball zu Darren Gibson passte. Der Ire schoss aufs Tor – und Bayerns Torhüter Jörg Butt, dem zudem die Sicht verdeckt war, reagierte bei dem unplatzierten Schuss zu spät. Mit dem 1:0 wäre Manchester bereits im Halbfinale gewesen, die Mannschaft stürmte im ausverkauften Old Trafford aber furios weiter. Zählbare Folge war in der siebten Minute das 2:0. Antonio Valencia düpierte auf der linken Abwehrseite den gestern überforderten Holger Badstuber, seine flache Hereingabe vollendete Nani unbedrängt aus fünf Metern mit der Hacke. Zu diesem Zeitpunkt wurden Erinnerungen wach an das verheerende 0:4 der Münchner vor einem Jahr gegen den FC Barcelona, zu deutlich waren die Kräfteverhältnisse verteilt.

Das Team von Trainer Louis van Gaal gewann kaum einen Zweikampf und kam nicht ins Spiel, von einem gefährlichen Angriff war es weit entfernt. Nach 20 Minuten und einem Duell mit Daniel van Buyten begann Wayne Rooney zu humpeln. Er spielte weiter, war aber nicht mehr so präsent wie zu Beginn. Die Flügelzange der Münchner fiel in der ersten Halbzeit kaum auf. Robben war aus dem Spiel und Franck Ribéry hatte seine auffälligste Szene, als ihm Manchesters Verteidiger Rafael da Silva den Ball wegnahm und am Ende des Konters über das ganze Feld vorbeizielte. Manchesters Druck ließ etwas nach, trotzdem erzielte Nani fünf Minuten vor der Halbzeit das 3:0, Valencia hatte nach einem Einwurf ungehindert geflankt.

0:3 nach nur 41 Minuten

Die Bayern schienen ausgeschieden – und waren sofort wieder im Geschäft, nachdem sich Ivica Olic nach einer Kopfballvorlage von Thomas Müller im Strafraum durchsetzte und kurz vor der Halbzeit aus spitzem Winkel das 1:3 erzielte. Es fehlte nur noch ein Tor, um weiterzukommen, das kurz darauf beinahe schon Robben gelungen wäre.

Nach der Pause brachte van Gaal Mario Gomez für Müller, und wie im Hinspiel waren die Münchner jetzt auf einmal gleichwertig und suchten ihre Chance. Ein neues Spiel hatte begonnen. Eines in Überzahl, denn da Silva sah nach einem Foul Gelb-Rot. Vor allem aber eines, in dem die Fortschritte, welche die Münchner seit dem Debakel gegen Barcelona gemacht haben, zu besichtigen waren. Die Bayern glaubten an ihre eigene Stärke, nach einer Stunde scheiterte Ribéry an Manchesters Torwart Edwin van der Sar. Die Gastgeber zogen sich weit zurück und setzten auf Konter, Nani vergab nach einer Stunde frei vor Butt.

Eine Viertelstunde vor dem Ende gab es einen Eckball. Ribéry schritt zur Ausführung und flankte den Ball an die Strafraumgrenze, wo ihn Robben aus der Luft nahm und ins Eck setzte. Wieder hatte der Niederländer ein entscheidendes Tor geschossen, weil Manchester nichts mehr entgegensetzen konnte.

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