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Mit Handgelenk. Alba-Spieler Zach Morley hielt sein Team im letzten Viertel gegen Bremerhaven im Spiel. Der US-Amerikaner erzielte insgesamt 16 Punkte. Foto: City-Press

© City-Press GbR

Sport: Trotz aller Widrigkeiten

Albas Basketballer bekommen Bremerhaven beim 81:76 erst spät unter Kontrolle.

Berlin - Mit ihren ernsten Mienen, dunklen Anzügen und entschlossenen Schritten wirkten die Herren wie ein Drei-Mann-Mafia-Kommando. Selbstverständlich wollten Sasa Obradovic, Mithat Demirel und Mauricio Parra den Schiedsrichtern kein Haar krümmen, natürlich nicht. Es wirkte trotzdem bedrohlich, wie Alba Berlins Cheftrainer, Sportdirektor und Assistenzcoach auf die Unparteiischen zugingen. Aus Sicht der Berliner Basketballer gab es nach dem ersten Viertel des Spiels gegen die Eisbären Bremerhaven eben einige Dinge, die sie mit dem nötigen Nachdruck ansprechen wollten. Alba lag 16:27 zurück und fühlte sich benachteiligt, auch in der Folge bekamen die Berliner Spiel und Gegner kaum unter Kontrolle. Am Ende stand trotz aller Widrigkeiten ein 81:76 (39:39)-Sieg, der die Berliner dank der Ulmer Niederlage in der Bundesliga auf Platz vier hievte.

„Es geht bei uns eben immer auf und ab“, sagte Aufbauspieler Heiko Schaffartzik. „Wir sind wie Forrest Gumps Pralinenschachtel: Man weiß nie, was man von uns bekommt.“ Das Spiel begann aggressiv, aber wenig hochklassig. Albas Je’Kel Foster kassierte schon nach dem ersten Angriff ein Technisches Foul, weil er sich regelwidrig gestoppt wähnte und sich darüber beschwerte. Die Berliner schienen auch sonst mit sich selbst beschäftigt, die Gäste gingen mit 10:0 in Führung. Während die Bremerhavener Wurf um Wurf trafen, erregten sich die 12 161 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof immer wieder über die Ruppigkeiten, die die Schiedsrichter dem 13. der Tabelle durchgehen ließen. Erst im zweiten Viertel wurde Albas Verteidigung zupackender, die Angriffe flüssiger, kurz vor der Halbzeit konnte Albas bester Werfer Deon Thompson (19 Punkte) beim Stand von 37:37 erstmals ausgleichen.

Schon im Hinspiel im November hatten sich die Berliner erst nach Verlängerung mit 70:69 durchsetzen können, auch am Sonntagabend erwiesen sich die Bremerhavener als zäher Kontrahent. Schaffartzik hatte jetzt zwar seinen Wurfrhythmus gefunden und erzielte sieben seiner insgesamt 14 Punkte in kurzer Folge, die Gäste ließen sich aber nicht abschütteln. Albert Miralles (ein Punkt) und Yassin Idbihi (acht Punkte bei mäßiger Wurfquote) lieferten erneut den Beweis, warum Alba derzeit nach einem dritten Center sucht.

Als es beim Stand von 56:57 aus Sicht der Gastgeber ins Schlussviertel ging, war das Spiel immer noch nicht hochklassig, dafür aber spannend. Der gut treffende ehemalige Alba-Profi Philip Zwiener brachte Bremerhaven zunächst in Führung, die Berliner schlugen in Person von Zach Morley zurück. Wie schon bei Albas Niederlage gegen Malaga drei Tage zuvor musste die Schlussphase die Entscheidung bringen. Diesmal machten es Obradovics Spieler besser: Erst traf Dashaun Wood einen Dreipunktewurf, dann erhöhte Morley 30 Sekunden vor Schluss auf 77:74, die endgültige Entscheidung besorgte wiederum Wood mit vier verwandelten Freiwürfen. „Diesmal hatten wir in der Schlussphase bessere Ideen und haben die richtigen Spieler gefunden“, sagte Obradovic. „Das sollte uns ein Beispiel dafür sein, wie wir das in Zukunft machen sollten.“

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