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Wieder alles im Griff: Auch wenn ihm das zweite Zu-Null-Spiel nach seinem Comeback verwehrt blieb, sorgte Torhüter Rob Zepp wieder für Sicherheit.

© Imago

Trotz Siegesserie: Eisbären auf dünnem Eis

Trotz der jüngsten Mini-Erfolgsserie von zwei Siegen in Folge und des Sprungs auf Platz zehn in der DEL kommt die Länderspielpause für die Eisbären Berlin zur rechten Zeit.

Nach dem 4:1-Sieg gegen Düsseldorf schien Eisbären-Trainer Jeff Tomlinson ein Luxusproblem zu plagen. „Nach unserem vierten Tor war ich mit dem Spiel nicht mehr zufrieden“, sagte er. Danach habe seine Mannschaft zu locker gespielt: „Wir müssen in solchen Situationen Killerinstinkt zeigen.“ Aber weil die Eisbären einen Gang zurückschalteten, trafen die Gäste. Torhüter Rob Zepp blieb damit zwar das zweite Zu-Null-Spiel nach seinem Comeback beim 3:0 in Iserlohn am Freitag versagt, der Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr.

Dass Tomlinson nur die schwächere Schlussphase eines insgesamt souveränen Spiels zu kritisieren hatte, zeigt, wie sehr sich die Situation bei den Eisbären innerhalb weniger Tage geändert hat. Vor dem Auftritt in Iserlohn hatten sie fünf Spiele hintereinander verloren und dabei 26 Gegentreffer kassiert. Am Freitag kehrten dann neben Zepp auch Kapitän André Rankel und Julian Talbot nach langen Verletzungspausen ins Team zurück, zudem hatte Barry Tallackson seine Knieprellung auskuriert. Schon zeigten die Berliner ein anderes Gesicht als in den Wochen zuvor. Defensiv stark und geduldig spielten sie plötzlich, sechs Punkte und 7:1 Tore waren die Folge – und der Sprung auf Platz zehn in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), der die Qualifikation für die Pre-Playoffs bedeutet.

„Natürlich hilft es, wenn so viele gute Spieler wieder zurückkommen. Sie geben der Mannschaft Stabilität, selbst wenn sie noch nicht völlig fit sind“, sagte Rankel. Henry Haase erklärte, dass die Rückkehr der erfahrenen Angreifer auch seine Arbeit in der Abwehr leichter mache. „Jetzt haben wir Verteidiger wieder größere Sicherheit. Wir können uns mehr trauen, dadurch läuft es besser.“ Es sei wichtig, dass Zepp wieder im Kasten stehe. „Er hält viele gefährliche Schüsse. Dadurch wissen wir, dass nicht nach jedem Fehler gleich ein Gegentor fällt. Das hilft uns sehr.“

Verteidiger Hördler fällt sechs Wochen mit Innenbandriss aus

An ihre kleine Erfolgsserie können die Eisbären erst am übernächsten Freitag im Heimspiel gegen Nürnberg anknüpfen. Dazwischen liegt die Länderspielpause. Constantin Braun, der Däne Mads Christensen und der Italiener Alex Trivellato sind für ihre Nationalteams im Einsatz. „Wir brauchen diese Pause, um im Kopf und körperlich wieder frisch zu werden“, sagte Tomlinson. Viele Spieler seien angeschlagen oder hätten in den vergangenen Wochen, als der Kader dezimiert war, zu viel Spielzeit bekommen.

Die spielfreien Tage kommen auch deswegen zur rechten Zeit, weil es schon wieder neue Personalprobleme gibt: In Iserlohn zog sich Verteidiger Frank Hördler einen Innenbandteilabriss zu und wird voraussichtlich sechs Wochen ausfallen. Nun müssen die jungen Abwehrspieler noch größere Verantwortung übernehmen. „Trivellato und ich haben viel gespielt in letzter Zeit. Wir wissen damit umzugehen“, sagte Haase. Aber Tomlinson will auch nicht ausschließen, dass Manager Peter John Lee kurzfristig Ersatz verpflichten könnte. „Er weiß, was er zu tun hat“, sagte er.

Nun muss der Trainer dafür sorgen, dass die jüngsten beiden Erfolge keine Ausnahmen bleiben. Schon oft hatten die Eisbären in dieser Saison ihr Können aufblitzen lassen, um dann wieder die gewohnten Schwächen zu zeigen. Auch daher missfielen ihm die letzten zehn Spielminuten gegen Düsseldorf so sehr. „Wir müssen defensiv konzentriert weiterspielen, das ist der Schlüssel“, sagte er. So sieht es auch Henry Haase. „Wir dürfen nicht wieder Larifari spielen“, sagte er, „aber wenn wir den Weg weitergehen, den wir jetzt begonnen haben, ist alles möglich.“

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