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Sport: Trotzdem kaufen!

Es gibt wohl eines, was die Fans von Schalke 04 niemals tun würden: Aktien von Borussia Dortmund kaufen. Das war bisher auch nicht weiter schlimm, denn der Kurs des ersten börsennotierten deutschen Fußballvereins kannte seit der Erstnotiz am 30.

Es gibt wohl eines, was die Fans von Schalke 04 niemals tun würden: Aktien von Borussia Dortmund kaufen. Das war bisher auch nicht weiter schlimm, denn der Kurs des ersten börsennotierten deutschen Fußballvereins kannte seit der Erstnotiz am 30. November 2000 nur eine Richtung: abwärts. Zwar gab es zwischendurch einen Lichtblick, als das Papier im Vorfeld der gewonnenen Meisterschaft kurzzeitig anzog, doch die Wirkung des Titelgewinns verpuffte rasch. Viele Anleger hatten wohl mehr auf den sportlichen als auf den wirtschaftlichen Erfolg gewettet. Dann nutzten viele den hohen Kurs zum Ausstieg. Nach der Niederlage im Uefa-Cup-Finale fiel die Aktie wieder in altem Tempo. Besonders heftig traf es die Fan-Aktionäre am Mittwoch, als der Kurs nach der Niederlage gegen Arsenal noch einmal um 14 Prozent fiel. Damit hat die BVB-Aktie nur noch rund ein Viertel ihres Ausgabewertes von 11 Euro.

Doch die Borussen-Aktionäre können sich an einer Börsenweisheit festhalten: „Wenn die Nacht am dunkelsten ist, ist die Dämmerung am nächsten.“ Das glaubt jedenfalls Paul Suciu-Sibiano. Der Analyst von der WGZ Bank empfiehlt die Aktie zum Kauf. „Die Aktie ist im Vergleich zu anderen Fußballaktien deutlich unterbewertet“, sagt der Autor einer Studie über börsennotierte Vereine. Allein die Dortmunder Mannschaft hat einen Wert von rund 150 Millionen Euro, und auch die Beteiligung der BVB KGaA am Westfalenstadion dürfte rund 60 Millionen Euro wert sein. Der Börsenwert entspricht beim derzeitigen Kurs dagegen nur rund 75 Millionen Euro. Sein Kursziel lautet deshalb 8 Euro. Damit liegt Sucio-Sibiano noch unter den Schätzungen anderer Banken. „Besonders das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ist sehr erfreulich. Das können nicht viele Vereine vorweisen.“

Unerwartet kamen für den Analysten nur die hohen Verluste bei Aktienkäufen, die der BVB in sein Gesamtergebnis eingerechnet hat. Doch damit befindet sich der Klub in guter Gesellschaft. Ingo Wolff

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