zum Hauptinhalt

Sport: Tunesien trifft spät gegen die Saudis: 2:2

München - An Weltmeisterschaften haben die Spieler aus Saudi-Arabien keine guten Erinnerungen. Das schmerzliche Nullzuacht, das die Mannschaft beim WM-Auftakt vor vier Jahren gegen Deutschland kassiert hatte, wirkt bei allen Beteiligten bis heute nach.

München - An Weltmeisterschaften haben die Spieler aus Saudi-Arabien keine guten Erinnerungen. Das schmerzliche Nullzuacht, das die Mannschaft beim WM-Auftakt vor vier Jahren gegen Deutschland kassiert hatte, wirkt bei allen Beteiligten bis heute nach. „Das hat in unserer Heimat niemand vergessen“, sagte Stürmerstar Sami Al-Jaber vor dem gestrigen Spiel gegen Tunesien, „wir sind hier, um die Schmach zu tilgen.“

Diesmal fiel das Resultat aus saudi-arabischer Sicht erwartungsgemäß freundlicher aus, aber nicht freundlich genug: Durch das 2:2 in München gegen den Afrika-Meister von 2004 haben beide Teams versäumt, aus der hohen Niederlage der Ukraine Kapital zu schlagen und sich eine günstige Ausgangsposition für einen Einzug ins Achtelfinale zu verschaffen. „Wir haben unser Offensivpotenzial nicht genutzt“, sagte Tunesiens Trainer Roger Lemerre, während sich sein Gegenüber Marcos Paqueta über „zwei verlorene Punkte“ grämte.

Erst nach 22 Minuten wurde den erwartungsfrohen Zuschauern erstmals etwas geboten: Nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß drosch Tunesiens Zied Jaziri den Ball per Seitfallzieher zur Führung ins Netz – es blieb der einzige Höhepunkt der ersten Hälfte. Ohne Sturmroutinier Al-Jaber, der mit seinen Toren erst die Qualifikation ermöglicht hatte, aber nach einer Knieverletzung noch nicht über 90 Minuten einsetzbar war, blieben die Saudis harmlos.

In der zweiten Hälfte endete der ruhige Nachmittag für Tunesiens Torwart Ali Boumnijel, dem mit 40 Jahren ältesten Turnierteilnehmer. Nachdem Mohammed Noor zunächst aus nur vier Metern freistehend vergeben hatte, fand seine Flanke wenig später Yasser Al-Kahtani, der vom Fünfmetereck aus vollem Lauf vollstreckte (57.). Nun entwickelte sich ein Schlagabtausch: Die Saudis drängten den Gegner zunehmend in die Defensive – dann betrat Al-Jaber das Feld. Nur wenige Minuten später schloss er einen Konter zum 2:1 ab (84.). Die Tunesier warfen nun alles nach vorn – und wurden in der dritten Minute der Nachspielzeit belohnt. Radhi Jaidi köpfte eine Flanke ins Tor.

Daniel Pontzen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false