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Torgefährlich. In den ersten drei Spielen traf Svenja Huth zweimal.

© Imago/Foto2press

Update

Turbine Potsdam: Svenja Huth, die Sturmschnelle

Svenja Huth hat sich bei Turbine Potsdam zum Dreh- und Angelpunkt in der Offensive entwickelt. Am Sonntag gelingt ihr mit dem Team der vierte Sieg im vierten Saisonspiel.

Das Grinsen, das Svenja Huth fast immer im Gesicht trägt, ist derzeit noch ein bisschen breiter als sonst. „Ich bin sehr glücklich hier“, sagt die Potsdamerin. Die 25-Jährige hat derzeit allen Grund zum Strahlen. Im August hat Huth gerade erst mit den deutschen Fußballerinnen bei den Olympischen Spielen in Rio die Goldmedaille gewonnen. Nun konnte sie mit Turbine einen Traumstart in die neue Bundesligasaison feiern: Drei Siege in den ersten drei Spielen, dazu zwei Tore sowie zwei Torvorlagen von Svenja Huth. Die Statistik spricht für sich selbst, dennoch zeigt sie nur einen kleinen Teil von Huths Wert für die Mannschaft des neuen Trainers Matthias Rudolph. Die nur 1,61 Meter große Stürmerin, die vergangene Saison nach zehn Jahren beim 1.FFC Frankfurt nach Potsdam wechselte, ist längst zum Dreh- und Angelpunkt in der Offensive geworden. Auch am Sonntag wieder beim 1:0-Sieg im Heimspiel gegen den SC Sand.

Zu erwarten war dies nach den vergangenen Jahren jedoch nicht unbedingt. Dabei begann ihre Karriere vielversprechend. Huth, die aus Alzenau in Bayern stammt, wechselte 2005 in die Jugendabteilung nach Frankfurt und bestritt dort schon mit 16 Jahren ihr erstes Bundesligaspiel. Damals spielten unter anderem noch Fußballgrößen wie Birgit Prinz, Nia Künzer oder Steffi Jones in Frankfurt.

Die Gewinne der Europameisterschaft und Champions League sind nur zwei der vielen Titel, die Svenja Huth in den weiteren Jahren sammeln konnte. Doch diesmal spricht die Statistik nicht für sich selbst, da es bei all diesen Erfolgen einen großen Haken gibt: In der Nationalmannschaft und auch oft bei den Frankfurterinnen konnte sich Huth nicht gegen ihre Konkurrenz durchsetzen und bejubelte die meisten Titel und Siege von der Bank aus. Zum Teil lag dies auch an dem Kreuzbandriss, denn sie im August 2013 erlitt und von dem sie erst im Mai 2014 zurückkehrte. Doch Huth blieb, wie es ihre Art ist, positiv. Sie glaubte und arbeitete weiter an sich und wartete auf ihre Chance. Die kam mit dem Angebot aus Potsdam.

Im August wurde die 25-Jährige mit der Nationalmannschaft Olympiasiegerin

„Der Wechsel war definitiv die richtige Entscheidung, ich habe mich wieder in die Nationalmannschaft zurückgekämpft und bekomme hier meine Spielanteile, die ich in Frankfurt nicht immer bekommen habe“, sagt sie. Und das macht sich auf dem Platz bemerkbar.

Immer anspielbereit, oft auch in der Nähe der Mittellinie zu finden, lauf-, dribbel-, und abschlussstark zeigt sich Huth bei Turbine. Besonders ihre, für die Bundesliga einzigartige, Antrittsschnelligkeit belebt die Potsdamer Offensivreihe. Auch wenn sie durch das häufige Zurückfallen ins Mittelfeld ihren Schnelligkeitsvorteil, durch die entstandenen weiten Wege, nicht immer voll ausspielen kann.

In Potsdam läuft es derzeit also sehr gut für den Tabellenführer Turbine und Huth. Sie selbst bleibt aber weiter fokussiert. Obwohl sie schon fast alles gewonnen hat, was eine Fußballerin gewinnen kann, sind weitere Titel „ein Anreiz“, wie sie sagt. In Potsdam und bei der Europameisterschaft im kommenden Jahr. Und vielleicht ist ihr Lächeln am Ende der Saison noch ein bisschen breiter.

Friederike Klaedtke

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