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Sport: Turbine spielt im Pokalfinale in Berlin

3:1 gegen den FC Bayern – Frankfurt ist Finalgegner

Aller guten Dinge sind fünf, jedenfalls im Frauenfußball. Dass Turbine Potsdam und der 1. FFC Frankfurt zwischen Mitte April und Ende Mai viermal gegeneinander spielen würden – zweimal in der Bundesliga und zweimal im Uefa-Cup-Finale – war schon vor dem Anpfiff der Halbfinalspiele im DFB-Pokal klar. Nun kommt noch ein fünftes Spiel hinzu, das Pokalfinale am 29. April im Berliner Olympiastadion. Potsdam besiegte gestern im Karl-Liebknecht-Stadion in Babelsberg den FC Bayern 3:1 (1:1), Frankfurt gewann beim FCR Duisburg 2:1 (2:0). Frankfurts Stürmerstar Birgit Prinz sah in der 86. Minute die Rote Karte und ist im Pokalfinale gesperrt.

Trotz des 5:0-Sieges im Dezember in München hatte Turbines Trainer Bernd Schröder vor den Bayern gewarnt – und Recht behalten. Bianca Eder brachte die Gäste nach 40 Minuten sogar in Führung. „Das Tor fiel zwangsläufig. Wir haben so viele Fehler gemacht, das gibt es gar nicht“, sagte Schröder. „Lasch“, habe ihr Team gespielt, fand auch Spielführerin Ariane Hingst, nachdem sie und ihre Mannschaftskolleginnen sich erleichtert um den Hals gefallen waren. Doch Petra Wimbersky verwandelte unmittelbar vor der Pause einen Elfmeter nach Foul an Conny Pohlers zum 1:1. In der zweiten Halbzeit erspielte sich Potsdam dann Chance um Chance. Ein Abseitstor von Wimbersky wurde lange bejubelt – und abgepfiffen. Kurz darauf lief die Stürmerin allein aufs Tor zu, ließ sich aber abdrängen. Anja Mittag (68.) und Pohlers (90.) erlösten die 880 Zuschauer schließlich. „Wir waren mit dem 3:1 noch gut bedient“, sagte Münchens Trainerin Sissy Raith. Schröder freute sich, „dass uns der Sieg finanziell in eine bessere Position gebracht hat. Wir müssen die Verträge mit den Spielerinnen neu gestalten.“ Vom DFB gibt für den Finaleinzug 65 000 Euro, Sponsorengelder kommen hinzu. Deswegen und wegen des Imagegewinns war das Halbfinale für Schröder das wichtigste Saisonspiel.

2004 und 2005 besiegte Potsdam den 1. FFC Frankfurt im Pokalfinale jeweils 3:0 und begeisterte mit seinem Offensivspiel. Anja Mittag warnte allerdings: „Das wird ganz schwer. Ein drittes Mal lässt sich Frankfurt das nicht gefallen.“ Zumal Turbine möglichwerweise mehrere Spielerinnen fehlen werden. Zeitgleich mit dem Finale spielt die U-19-Nationalmannschaft in Slowenien ein EM-Qualifikationsturnier. Sechs Potsdamerinnen gehören zum Kader, zwei kamen gestern zum Einsatz. „Wir werden alles versuchen, dass sie für uns spielen können, aber wir müssen sie wohl abstellen“, sagte Schröder.

Helen Ruwald[Potsdam]

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