zum Hauptinhalt

Turnen: WM-Bronze für Hambüchen

Fabian Hambüchen turnte den besten Mehrkampf seit vier Jahren, und er wurde mit WM-Bronze belohnt. Dabei brauchte er nach schlechtem Start wieder gute Nerven, um den Sprung auf das Podest in letzter Sekunde noch zu schaffen.

Der Vater klatschte ihn euphorisch ab, die Turner bildeten einen Freudenkreis, und Fabian Hambüchen konnte sein Glück kaum fassen. Mit vollem Risiko hat der deutsche Ausnahmeturner am Donnerstag bei der Weltmeisterschaft in Antwerpen eine grandiose Aufholjagd im Mehrkampf mit der Bronzemedaille gekrönt. Nach einem dramatischen Finale holte der Student aus Wetzlar mit 89,332 Punkten damit seine insgesamt 21. Medaille bei Olympia, WM oder EM.

„Ich wusste, dass eine Medaille drin ist, wenn ich meine Übungen durchbringe. Heute ist mir das fantastisch gelungen. Ich bin total glücklich“, sagte der 25-jährige Hesse. Weltmeister wurde vor nur 3000 Zuschauern zum vierten Mal in Serie der überragende Japaner Kohei Uchimura. Mit 91,90 Punkten war der elegant turnende Wuschelkopf von keinem Konkurrenten zu gefährden und verbesserte seinen eignen Titel-Rekord: Noch nie zuvor hatte ein Turner viermal den WM-Mehrkampf gewonnen. Silber ging an seinen Landsmann Ryohei Kato (90,032).

Hambüchen startete an seinem „Zittergerät“ Seitpferd. Beim Abgang unterlief ihm ein Handstand-Fehler, so dass er mit nur 13,333 Punkten vom letzten Platz aus seine Aufholjagd in Angriff nahm. Über stabile Leistungen an Ringen und Sprung hatte er sich bei Halbzeit auf den 13. Platz vorgeschoben.

Am Barren (15,233) und vor allem mit einer glänzenden Reck-Übung, bei der er höchstes Risiko ging (15,933), verkürzte Hambüchen vor dem letzten Gerät den Rückstand auf die Medaillenplätze auf 0,6 Zähler.

Als er am Boden seinen Mehrkampf mit einer perfekten Übung abschloss und in selber Minute der Amerikaner Sam Mikulak am Reck patzte, war die insgeheim erhoffte Medaille perfekt. Zuletzt hatte Hambüchen mit Silber bei der Heim-WM in Stuttgart Edelmetall im Mehrkampf bei Welttitelkämpfen geholt.

Am Samstag (Boden) und vor allem am Sonntag am Reck hat Hambüchen weitere Medaillenchancen in den Gerätefinals. „Ich erwarte einen netten Kampf gegen Uchimura und Olympiasieger Epke Zonderland“, kündigte er an. Zweiter deutscher Turner im Reck-Finale ist der Chemnitzer Andreas Bretschneider.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false