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Hany Mukhtar (l.) darf bei der U 19 regelmäßig spielen.

© dpa

U-19 Fußball-EM: Heute Budapest, morgen Berlin

Hany Mukhtar will erst die U-19-EM gewinnen und sich dann bei Hertha BSC durchsetzen.

Berlin - Vor dem Finale stand für Hany Mukhtar und seine Mitspieler Entspannung auf dem Programm. Mit dem Dampfer ging es über die Donau, es wurde gegessen, anschließend bummelte die Mannschaft geschlossen durch Budapest. Ein bisschen die Seele baumeln lassen, das tat gut. Viel gesehen hatten die deutschen U-19-Junioren bis dahin nicht von Ungarns Hauptstadt, wo sie am Donnerstag das Finale der EM gegen Portugal bestreiten (19 Uhr, live bei Eurosport).

Mukthar genießt die Zeit mit der U 19, in der Mannschaft von Trainer Marcus Sorg gehört der Mittelfeldspieler von Hertha BSC zu den Leistungsträgern. Im Halbfinale, beim 4:0-Sieg gegen Österreich, erzielte Mukthar den Treffer zum Endstand. Es war sein erstes Tor im Turnier. In allen vier Spielen stand er in der Startformation, im Gegensatz zu seinen Berliner Vereinskollegen Anthony Syhre und Marius Gersbeck kommt Mukhtar bei der EM auf viel Einsatzzeit. Diesen Luxus kostet er aus.

Bei Hertha BSC muss Mukhtar um jede Minute hart kämpfen. In der vergangenen Saison wurde er acht Mal eingewechselt, zwei Mal durfte er von Beginn an spielen. Trainer Luhukay ist von Mukhtars Qualitäten durchaus überzeugt, aber Niveau, Tempo und Körperlichkeit sind in der Bundesliga dann doch von einer anderen Qualität. Das weiß auch Mukhtar, der nur 1, 74 Meter groß ist, sich aber nach dem Ende der U-19-EM weiter bei Hertha anbieten will. Für den Moment jedoch sind die Bundesliga, Berlin und Trainer Jos Luhukay ganz weit weg. „Zuerst konzentriere ich mich auf die U 19 und das Finale. Alles andere wird sich dann ergeben“, sagt Mukthar. Natürlich würde er gern als Europameister nach Berlin zurückkehren, es würde seinem Ansehen bei Trainer und Mitspielern sicher nicht schaden. „Aber es wird schwer“, sagt Mukhtar. „Portugal hat eine sehr gute Mannschaft.“

In Portugal und Deutschland treffen verdientermaßen die beiden besten Mannschaften des Turniers im Finale aufeinander. Beide gewannen ihre Vorrundengruppen am Ende souverän. Deutschland besiegte Bulgarien (3:0) und die Ukraine (2:0). Gegen Titelverteidiger Serbien gelang in letzter Minute noch der Ausgleich (2:2). Portugal gewann alle Vorrundenspiele und ließ Österreich, Ungarn und Israel hinter sich und bezwang Serbien im Halbfinale nach Elfmeterschießen.

Der deutsche Jahrgang von 1995 gilt als einer der talentiertesten der jüngeren Vergangenheit. Einige Experten sehen ihn als kaum schlechter an als die U-21-Europameister von 2009 mit Manuel Neuer, Mesut Özil, Jerome Boateng, Sami Khedira und Mats Hummels. Diese Spieler haben inzwischen tragende Rollen bei der A-Nationalmannschaft übernommen und wurden vor wenigen Wochen Weltmeister in Brasilien. Neben Mukhtar stehen mehrere Spieler im Aufgebot, die bei ihren Vereinen schon Bundesligaerfahrung sammeln konnten. Levan Öztonali oder Julian Brandt aus Leverkusen etwa oder Davie Selke von Werder Bremen. Sie bilden gemeinsam mit Mukhtar und Verteidiger Kevin Akpoguma das Gerüst der Mannschaft.

Stürmer Selke ist der auffälligste Spieler des Turniers bisher, mit sechs Treffern liegt er in der Torschützenliste ganz vorn. Mit ihm teilt Mukhtar das Zimmer. „Ein sehr lustiger Typ, der immer Stimmung in die Kabine bringt“, sagt Mukhtar. Auf dem Spielfeld verstehen sie sich auch bestens, Selke profitiert von Mukhtars Spielverständnis und dessen Vorlagen. „Er hat alle Anlagen, um erfolgreich zu sein“, sagt Mukhtar über Selke. In vielen Bereichen gilt das auch für ihn.

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