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Gemeinsam sind sie stark. Die deutschen Juniorinnen bejubeln ihren Einzug ins Finale der U-20–WM.

© nordphoto

U-20-WM: Mit Freude ins Finale

Die deutschen U-20-Juniorinnen besiegen bei der WM Südkorea 5:1 und begeistern in Bochum erneut die Fans.

Nur ganz wenige der 18 270 Zuschauer waren gegangen, als sich die jungen Frauen zu ihrer Ehrenrunde aufmachten. Das 5:1 gegen Südkorea im Halbfinale der U-20-Frauen-WM musste schließlich gebührend gefeiert werden. Die deutschen Spielerinnen breiteten auf ihrem Weg durchs Stadion ein Transparent aus, auf dem stand: „Danke Bochum! Auf nach Bielefeld.“ Dort findet am Sonntag das Finale statt, in das sich das Team von Trainerin Maren Meinert gestern nach einer erneut überzeugenden Leistung gegen Südkorea katapultierte. Im Endspiel treffen die Deutschen auf Nigeria. Die Afrikanerinnen setzten sich 1:0 (1:0) gegen Kolumbien durch.

„Wir haben uns in diesem Turnier stetig weiterentwickelt. Wir schaffen es nun auch in schwierigen Phasen stabil zu sein“, sagte die überraschend zurückhaltende Maren Meinert. Dabei hatte es in dieser Partie gegen die Asiatinnen kaum einmal eine knifflige Phase gegeben. Svenja Huth erzielte die frühe Führung, der Kim Kulig sowie Alexandra Popp mit jeweils zwei Treffern die weiteren Tore folgen ließen. Ji So-Yun gelang Mitte der zweiten Hälfte das einzige Gegentor. „Aber auch dieses Spiel hat gezeigt, dass wir vor allem in der Defensive gut stehen müssen“, sagte Meinert, die während der Partie offenbar so unruhig war, dass sie jedes Übertreten der Mittellinie des Gegners als gefährlichen Angriff anzusehen schien. „Ich hatte einen nervösen Tag“, sagte sie mit einem Schmunzeln. Aber das dürfte ihre einzige Sorge in diesem Spiel und in dem ganzen Turnier gewesen sein. Zu dominant bestritten die deutschen Juniorinnen die bisherigen Partien.

Mit Alexandra Popp hat Meinert zudem eine Spielerin in ihren Reihen, die den Unterschied ausmacht. Neun Treffer hat Popp, die auch zum A-Nationalteam von Silvia Neid gehört, bereits erzielt, sie ist damit die beste Torschützin des Turniers. Kurios kam gestern Popps zweites Tor per Strafstoß zustande, nachdem eine koranischen Spielerin einen von der Latte zurückspringenden Ball mit den Händen einfach gefangen hatte.

Beim FCR Duisburg wird die 19-Jährige zumeist als Abwehrspielerin eingesetzt, der Angriff ist mit Inka Grings und Simone Laudehr gut besetzt. Doch im Nationalteam ist sie mit ihrer Dynamik und Einsatzfreude in der Offensive nicht zu ersetzen. „Ich hoffe, ihr Lauf hält auch noch bis Sonntag an“, sagte Meinert. Die Sympathien sind auf jeden Fall auf Seiten der deutschen Mannschaft, die in fünf Spielen 18 Tore erzielt hat. Das Publikum, darunter Familien und viele Frauen, feiert das Team frenetisch. Die guten Leistungen haben sich herumgesprochen.

„Es war unser Traum das Finale zu erreichen, und wir wollten den Traum gemeinsam mit unseren Fans am Leben halten“, sagte Trainerin Maren Meinert. Die neue Euphorie um ihre Mannschaft scheint den jungen Spielerinnen Flügel zu verleihen. „Ich habe mich riesig gefreut“, sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger, der auf der Tribüne in Bochum mitgefiebert hatte, nach dem Finaleinzug. „Das ist ein schöner Vorbote für 2011.“ Dann wird Alexandra Popp sicher wieder in Aktion sein: Bei der Frauen-Weltmeisterschaft im eigenen Land.

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