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Sport: Überblick in Unterzahl

Der HSV bezwingt Gladbach mit zehn Mann 3:1

Dick Advocaat ist ein Mann mit Prinzipien. Aus diesem Grund hält der Trainer von Borussia Mönchengladbach eine gewisse Distanz zu seinen Spielern, anders als jüngere Kollegen wie der Hamburger Thomas Doll. Advocaat glaubt, dass sein Weg der bessere ist, weil jemand wie Doll es in Zeiten des Misserfolges schwer haben werde, wieder auf Distanz zu gehen. Bisher ist das für den Trainer des Hamburger SV ein eher theoretisches Problem. Das 3:2 bei Borussia Mönchengladbach war der fünfte Sieg des HSV im siebten Spiel unter Doll. Für die Gladbacher hingegen läuft es mit dem neuen Trainer Advocaat bei weitem nicht so gut: Nach der zweiten Niederlage hintereinander haben die Borussen nur noch zwei Punkte Abstand auf die Abstiegsplätze. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht noch weiter unten reinrutschen“, sagte Mittelfeldspieler Thomas Broich.

Die Hamburger hingegen haben inzwischen wieder eine ganz andere Perspektive. Durch den Sieg in Mönchengladbach sind sie bereits auf Platz acht der Fußball-Bundesliga geklettert. „Ganz, ganz große Klasse“ fand Doll den Erfolg. Auch, weil er vor allem in der ersten Halbzeit einen reifen spielerischen Auftritt seines Teams gesehen hatte. „Die waren die individuell bessere Mannschaft“, sagte Advocaat.

Hamburgs Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer fand sogar, „dass wir in den ersten 20 Minuten unglaublich gut gespielt haben“. Der HSV kontrollierte das Mittelfeld und damit das Spiel. Aber erst kurz vor der Pause nutzte Barbarez das dilettantische Defensivverhalten der Gladbacher nach einem Freistoß zum 1:0. „So was macht man im Kindergarten“, sagte Advocaat, „nicht in der Bundesliga.“ Nur vier Minuten später verwandelte Stefan Beinlich einen direkten Freistoß zur scheinbar sicheren 2:0-Pausenführung.

Nach der Halbzeit sah es kurz so aus, als könnte der Erfolg des HSV noch in Gefahr geraten. Erst erzielte Joris van Hout in der 46. Minute mit seinem dritten Ballkontakt den Anschlusstreffer, dann wurde Khalid Boulahrouz mit Gelb-Roter Karte des Feldes verwiesen. „Da sind wir ein paar Minuten ins Schwimmen geraten“, sagte Beiersdorfer. Der HSV aber ordnete sich neu, brachte den Gladbacher Angriffsschwung dadurch schnell wieder zum Erlahmen. Spätestens mit dem von Barbarez verwandelten Foulelfmeter zum 3:1 war das Spiel entschieden.

„Fußball macht im Moment sehr viel Spaß“, sagte David Jarolim. Was nicht verwundert: Vor ein paar Wochen galt der HSV noch als fast sicherer Absteiger.

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