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Sport: Überraschung mit Ankündigung

Stefan Hermanns wundert sich gar nicht über den VfL Wolfsburg

Hertha BSC könnte im Moment ziemlich neidisch sein, wenn der Blick ein paar hundert Kilometer Richtung Westen geht und zufällig in Wolfsburg hängen bleibt. Dort haben sie im Sommer – wie in Berlin – einen neuen Trainer präsentiert, doch während Hertha sich zurzeit mit allerlei Zweifeln konfrontiert sieht, kommt der VfL gar nicht mehr hinterher, alle positiven Nachrichten im Zusammenhang mit Felix Magath an den Mann zu bringen: Gestern verkündete die Pressestelle, dass für das Benefizspiel beim SV Leiferde am Dienstag nur noch 150 Karten erhältlich sind.

Andererseits müssen die Berliner zumindest beim Blick auf die Tabelle im Moment gar nicht neidisch sein. Der VfL wird derzeit sogar noch hinter ihnen geführt. Nach dem ersten Spieltag sagt das naturgemäß nicht allzu viel, aber mit der gleichen Berechtigung, mit der die Wolfsburger während der Vorbereitung in den Status eines Champions-League-Kandidaten aufgestiegen sind, ließe sich jetzt behaupten, dass der VfL den Abstieg wohl nicht mehr verhindern kann. Überraschend an der Heimniederlage gegen Bielefeld ist vor allem, dass sie allgemein als besonders überraschend empfunden wurde.

Allein mit seinem guten Namen scheint Felix Magath in Wolfsburg allen die Sinne vernebelt zu haben – dabei gibt es bei genauer Betrachtung keinen Grund zu übermäßiger Euphorie. Dass der VfL zweimal hintereinander nur mit Mühe den Abstieg verhindern konnte, deutet auf einen Trend hin, der nicht zwangsläufig in die Champions League führt. Der Klub hat wichtige Spieler verloren, den kompletten Sturm (Klimowicz, Hanke), ebenso wie seinen Abwehrchef (Hofland), dafür eine Menge Mitläufer verpflichtet. Und eine eingespielte Elf wird er wohl auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung haben.

Vor allem aber hat es der VfL Wolfsburg bisher noch immer geschafft, die eigenen Ansprüche locker zu unterbieten.

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