zum Hauptinhalt
Nicht zu halten. Pierre-Emerick Aubameyang hat nach seinem Tor zum 2:0 sogar noch genug Energie für einen Jubelsprung.

© AFP

Uefa Champions League: 2:0 gegen Arsenal: Borussia Dortmund feiert perfekten Start

Kein Shinji Kagawa - kein Problem. Borussia Dortmund gewinnt das erste Spiel in der neuen Saison der Champions League 2:0 gegen den FC Arsenal. Ciro Immobile bringt den BVB dabei auf die Siegerstraße.

Schau an, es wird in Dortmund noch Fußball gespielt, wenn Shinji Kagawa nicht auf dem Rasen steht. So selbstverständlich ist das nicht nach der rauschenden Rückkehr, die der Japaner am vergangenen Samstag feierte. Zum Auftakt der Champions League musste die Borussia allerdings auf den kleinen Wirbelwind verzichten, der aufgrund von muskulären Problemen geschont wurde.

Und siehe da, es geht auch ohne den Heilsbringer. Der BVB bot vor 65.853 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion beim 2:0 (1:0) gegen den FC Arsenal über 90 Minuten eine beeindruckende Leistung, bestach durch Laufstärke, Dynamik und Willen. Der Sieg hätte ohne Weiteres höher ausfallen können, Arsenal mit den deutschen Weltmeistern Per Mertesacker und Mesut Özil war chancenlos.

„Wir haben in der letzten Saison in Dortmund gewonnen. Ich bin zuversichtlich, dass es wieder gelingt", hatte Per Mertesacker von Spielbeginn forsch verkündet. Bei ihrem letzten Auftritt im Revier hatten die Londoner mit ihrer extrem defensiven Grundordnung überrascht, eine Marschroute, die Trainer Arsene Wenger hernach mit dem enormen Respekt vor dem überfallartigen Umkehrspiel der Borussia begründet hatte.

So tief, so die Mutmaßung, würde ein solch spielfreudiges Ensemble wohl kein zweites Mal agieren, argwöhnten die Experten. Doch die sollten sich täuschen. Sei es, weil sich Wenger dachte, dass diese Methode ein zweites Mal funktionieren würde, oder weil die Borussia so dominant agierte.

Ciro Immobile und Pierre-Emerick Aubameyang treffen

Trainer Jürgen Klopp hatte seine Mannschaft im Vergleich zum Sieg gegen Freiburg mächtig durcheinandergewürfelt und brachte gleich auf fünf Positionen frisches Personal. Eine lange Anlaufzeit benötigte die Mannschaft allerdings nicht. Im Gegenteil, die Gastgeber erarbeiteten sich direkt in den ersten 60 Sekunden zwei Eckbälle. Und weiter ging es nur in eine Richtung. In der fünften Minute erschüttere ein Schrei das Stadion, als Henrich Mchitarjan seinen Gegenspieler Mikel Arteta im Strafraum umkurvte, dann aber so theatralisch abhob, dass Schiedsrichter Olegario Benquerenca Gelb für Schauspielerei zeigte.

Borussia Dortmund gab weiter Gas; es dauerte 20 Minuten, bis sich die Gäste erstmals nach vorn wagten. Die erste Chance von Danny Welbeck vereitelte Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller mit großer Lässigkeit, beim zweiten Versuch strich der Ball am langen Eck vorbei. Auch wenn das den einseitigen Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte, wäre die Führung für Arsenal möglich gewesen.

Vom FC Arsenal kam über 90 Minuten wenig bis gar nichts

Es kam anders, weil die Dortmunder sofort gegensteuerten. Pierre-Emerick Aubameyang hätte die Führung erzielen müssen, als er von Kevin Großkreutz angespielt wurde, scheiterte jedoch aus kurzer Entfernung an Keeper Szczesny. Auch Mchitarjan drosch den Ball drüber. Wie es richtig gut gemacht wird, zeigte Ciro Immobile, als er kurz vor dem Pausenpfiff aus der eigenen Hälfte einen 50-Meter-Sprint hinlegte, seinen Gegenspieler Laurent Koscielny stehen ließ und in die lange Ecke abschloss. Es war ein Klasse- Tor und eine hochverdiente Führung.

15 Minuten Pause als willkommene Gelegenheit für die Briten, sich neu zu sortieren? Von wegen. Der BVB kam aus der Kabine und überrannte seinen Gegner erneut. In der 48. Minute suchte Großkreutz erneut Aubameyang. Der machte es dieses Mal besser und lupfte den Ball über den herausstürzenden Szczesny hinweg zum 2:0 ins Netz. Und das Ergebnis hätte durchaus höher gestaltet werden können. Immobile hatte eine weitere Großchance, Aubameyang setzte den Ball ans Lattenkreuz, Mchitarjan drosch ihn unbedrängt in den Nachthimmel.

Die Dortmunder konnten sich den verschwenderischen Umgang mit ihren Chancen leisten, weil sie ihren Gegner zuvor dermaßen beeindruckt hatten, dass er kaum ernsthafte Gegenwehr leistete. "Wir wollten eine Pressing-Maschine auf den Platz stellen. Das hat nahe an der Perfektion geklappt", sagte ein zufriedener Jürgen Klopp. "Arsenal schlägt man nicht im Vorbeigehen. Das haben wir auch nicht. Die haben uns alles abverlangt." Klar ist: In dieser Form wird Borussia Dortmund in Europa auch in dieser Saison eine starke Rolle spielen.

Zur Startseite