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Allgemeines Durcheinander. Im Dortmunder Abwehrverbund (links Hummels, rechts Schmelzer) passte zuletzt wenig zusammen.

© dpa

Uefa Champions League: Borussia Dortmund: Im Kampfmodus aus der Krise

Borussia Dortmund ist fulminant in die Champions League gestartet - und hat anschließend in der Bundesliga nicht mehr gewonnen. Gegen den RSC Anderlecht will der BVB die Ergebniskrise beenden.

Und wenn vor den Bundesligaspielen einfach mal die Champions-League-Hymne gespielt wird? Darüber haben sie bei Borussia Dortmund schon mal laut nachgedacht nach der bitteren Niederlage am Samstag im Revierderby beim FC Schalke 04. War natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber es steht für die Ratlosigkeit in Dortmund. In der Uefa Champions League zauberte die Mannschaft vor zwei Wochen gegen den FC Arsenal ihr mitreißendstes Spiel seit langem auf den Rasen – und verkaufte sich dann in den drei folgenden Bundesligaspielen weit unter Wert. Gegen Mainz (0:2), Stuttgart (2:2) und Schalke (1:2) gab es gerade mal einen Punkt. Die Bilanz liest sich nach sechs absolvierten Spielen ernüchternd: Drei Niederlagen und einem Unentschieden stehen lediglich zwei Saisonsiege gegenüber. Das ergibt sieben Punkte und Rang zwölf und ist weit von dem entfernt, was von der Borussia erwartet wird.

Wie gut, dass es am Mittwoch (20.45 Uhr, live im ZDF und bei Sky) beim Belgischen Meister RSC Anderlecht wieder im internationalen Geschäft zur Sache geht. Also dort, wo sich der BVB derzeit ganz offensichtlich wesentlich behaglicher fühlt als in der heimischen Liga. „Wir wollen unsere gute Ausgangsposition in der Champions League ausbauen“, sagt Sportdirektor Michael Zorc.

Borussia Dortmund wollte den Abstand zum FC Bayern München in dieser Saison verkürzen

Das allein reicht jedoch nicht, schließlich hat der BVB für sich die Losung ausgegeben, den Rückstand auf Bayern München in dieser Spielzeit signifikant zu verkürzen. Nach der Meisterschaft 2011 und dem Double 2012 für den Herausforderer aus dem Westen stellte der Rekordmeister die alte Ordnung wieder her und beendete die letzten beiden Spielzeiten mit einem Vorsprung von 25 und 19 Punkten auf die Borussia. Nun bleiben die Dortmunder die avisierten Ergebnisse erneut schuldig. Mutmaßungen, die Mannschaft spiele in der Bundesliga nicht mit vollem Einsatz, bezeichnet Weltmeister Mats Hummels als „Schwachsinn“.

Nach sechs Spieltagen aber hecheln die Borussen bereits sieben Punkte hinter den Bayern her. Dabei hat der BVB seinen Kader doch aufwändig in der Breite verstärkt, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. „Wer regelmäßig unter den besten acht in Europa dabei sein will, der braucht Qualität im Kader“, hatte Sportdirektor Zorc im Sommer verkündet.

Probleme bei Borussia Dortmund: Viele verletzte Spieler und eine wacklige Abwehr

Dortmund verfügt durchaus über Qualität, leidet aber auch unter vielen Ausfällen, die selbst mit diesem Personal nicht problemlos zu kompensieren sind. Ohne Kreativkräfte wie Nuri Sahin und Ilkay Gündogan im defensiven Mittelfeld ist es schwierig, gegen eng stehende Gegner Lücken zu finden, die es den schnellen Offensivkräften ermöglichen, Torgefahr zu entwickeln. Als größter Schwachpunkt im Dortmunder Spiel aber offenbarte sich zuletzt die Hintermannschaft. Die Borussia lud ihre Gegner zuletzt regelmäßig zum Toreschießen ein, weil die Spieler in der Verteidigung teilweise hilflos wie Lehrlinge auftraten. „Was wir mit den Händen aufbauen, reißen wir mit dem Hintern wieder ein“, sagt Trainer Jürgen Klopp, und Zorc ergänzt: „Es fällt auf, dass wir es dem Gegner derzeit zu leicht machen, Tore zu schießen.“

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