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Guerrero

© dpa

Uefa-Cup: Ein besonderer Tag für den HSV

Der Hamburger SV ist mit einem 3:2-Sieg bei Galatasaray Istanbul in das Viertelfinale des Fußball-Uefa-Pokals eingezogen. Dabei hatte es zunächst alles andere als gut für den Bundesligisten ausgesehen.

Nach einer Stunde wurde es in der Hölle von Istanbul plötzlich mucksmäuschenstill. Fünf Minuten vorher hatten die Anhänger von Galatasaray Istanbul noch den Einzug ins Viertelfinale des Uefa-Cups gefeiert und besungen, 2:0 hatten die Türken vor eigenem Publikum bereits geführt – doch dann landete der Ball im Tor von Morgan de Sanctis. Paolo Guerrero hieß der Torschütze, zum zweiten Mal. Innerhalb von nur drei Minuten hatte der Hamburger SV aus einem 0:2 ein 2:2 gemacht. Schon dieses Ergebnis reichte dem HSV zum Weiterkommen, aber in letzter Minute traf Ivica Olic nach einem Konter sogar noch zum 3:2 (0:1)-Sieg. Die Hamburger stehen damit zum ersten Mal seit 19 Jahren wieder im Viertelfinale eines europäischen Wettbewerbs und haben weiterhin die Chance, in dieser Saison drei Titel zu gewinnen. „Heute ist ein besonderer Tag für uns“, sagte Guerrero.

Für Galatasaray war das Aus doppelt bitter. Für keinen Klub ist der Uefa-Cup in diesem Jahr so wertvoll wie für Galatasaray. Das liegt daran, dass das Finale im Mai im Stadion des Lokalrivalen Fenerbahce ausgetragen wird. Der Traum von der großen Demütigung für den Konkurrenten aus der eigenen Stadt ist seit gestern vorbei. Immerhin befindet sich Galatasaray in illustrer Gesellschaft. Auch der Vorjahressieger Zenit St. Petersburg ist im Achtelfinale ausgeschieden.

Die Hamburger mussten nach dem 1:1 im Hinspiel auf jeden Fall ein Tor schießen, um weiterzukommen, entsprechend offensiv gingen sie anfangs ihrer Aufgabe an. Nach zehn Minuten hatten sie die erste gute Chance. Nach einer Flanke von Jonathan Pitroipa scheiterte Ivica Olic mit einem Kopfball an Torhüter de Sanctis. Der Elan erlahmte jedoch schnell. Die Türken erlangten die Kontrolle über das Geschehen, auch weil das Aufbauspiel des HSV zu fehlerhaft war, um Galatasaray dauerhaft unter Druck zu setzen. Das lag allerdings auch an der misslichen Personalsituation. Trainer Martin Jol musste auf zehn Spieler verzichten.

Kurz vor der Pause verschlechterte sich die Situation für den HSV noch. Jerome Boateng grätschte Milan Baros im Strafraum von den Beinen. „Das war unnötig“, sagte Hamburgs Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer. Direkte Gefahr für das Tor bestand in dieser Szene nicht. Den folgenden Elfmeter verwandelte Harry Kewell zum 1:0 für Galatasaray. Als Milan Baros kurz nach der Pause sogar das 2:0 erzielte, schien die Angelegenheit erledigt. Mit einer schlichten Körpertäuschung hatte Arda Hamburgs Innenverteidiger Joris Mathijsen ausgetanzt, nach seinem feinen Zuspiel musste Baros nur noch Torhüter Frank Rost überlupfen.

Nachdem der Tscheche kurz darauf die Chance zum 3:0 vergeben hatte, schlug der HSV zurück. Erst traf Guerrero mit einem Fernschuss zum 1:2, kurz darauf erzielte er nach energischem Einsatz den Ausgleich. Nach dem 2:2 verlegte sich der HSV aufs Kontern – und war damit weitaus gefährlicher als in der ersten Halbzeit. David Jarolim vergab zehn Minuten vor Schluss die endgültige Entscheidung: Sein Schuss landete am Pfosten. Olic machte es kurz darauf besser. Nach einem feinen Pass von Marcell Jansen überlupfte er de Sanctis zum 3:2.

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