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Uefa-Cup: Leverkusen bleibt im Rennen

Bayer 04 Leverkusen hat dank eines "Bollwerks von Blackburn" erstmals nach fünf Jahren wieder das Achtelfinale im Europapokal erreicht. Nach einem Remis bei den Briten darf der Bundesligist weiter vom Finale träumen.

Blackburn - Leverkusen genügte nach dem 3:2-Hinspielerfolg bei den Blackburn Rovers ein 0:0-Remis, um im Uefa-Pokal in die Runde der letzten 16 einzuziehen. Vor 25.124 Zuschauern im Ewood Park bot Leverkusen gegen den englischen Erstligisten eine kämpferisch und taktisch ansprechende Leistung und zeigte einen deutlichen Aufwärtstrend zu den zuletzt enttäuschenden Auftritten im Liga-Alltag. Im Achtelfinale trifft Bayer auf den französischen Club RC Lens und kann weiter vom Finale am 16. Mai in Glasgow träumen, wo man 2002 im Champions-League- Endspiel Real Madrid (1:2) unterlegen war.

"Am Ende konnte wir froh sein, dass das 0:0 gehalten hat. In der Summe beider Spiele sind wir aber verdient weiter. Das war aufopferungsvoll. Wir sind sehr zufrieden, dass wir weiter sind", sagte Bayer-Trainer Michael Skibbe. Auch aus der Vereinsführung gab es ein Lob für das Team: "Defensiv lief es rund. Wir sind noch dabei, damit hätten viele nicht gerechnet. Im Fußball zählt aber nur das Ergebnis", sagte Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.

Skibbe bot im Angriff Andrej Woronin als einzige Spitze statt des unter Zahnschmerzen leidenden Stefan Kießling auf. In der Abwehr konnte er erstmals seit gut zwei Wochen wieder auf Juan setzen, der seinen Muskelfaserriss auskuriert hat. In einer gut organisierten Defensive war der Brasilianer allerdings zunächst kaum gefordert. Auch der bei Blackburn zurückgekehrte und von Skibbe gefürchtete Morten Gamst Pedersen strahlte keine Gefahr aus. Die Freistöße des Norwegers (5./15.) verfehlten ihr Ziel.

Schrecksekunde für Butt

Blackburn bestimmte das Spiel, aber erst nach 25 Minuten wurde es für Bayer erstmals richtig brenzlig. Benni McCarthy kam im Strafraum zum Schuss, da Gonzalo Castro aber gerade noch seinen Fuß an den Ball bekam, blieb die Aktion folgenlos. Die größte Schrecksekunde der ersten Hälfte bescherte sich Leverkusen selbst: Torhüter Jörg Butt (42.) ließ einen harmlosen Ball fallen, doch McCarthy reagierte zu spät.

So gut Leverkusen in der Defensive stand, so schlecht setzten sie die von Skibbe geforderten "Nadelstiche" im Angriff. Erst ein Freistoß von Bernd Schneider (43.) an den Außenpfosten brachte das Blackburn-Tor in Gefahr. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit bot sich dem Nationalspieler nach einem Solo etwas überraschend nochmals eine viel versprechende Schusschance.

Defensive gut geordnet

In der zweiten Halbzeit verstärkten die Rovers ihre Bemühungen. Immer mehr rückte Butt in den Blickpunkt und reagierte bei einem Kopfball von David Dunn (56.) hervorragend. Kurz darauf musste Skibbe seine Defensive umstellen. Bei einem Foul von McCarthy zog sich Karim Haggui eine Schienbeinprellung zu und wurde durch den jungen Jan- Ingwer Callsen-Bracker ersetzt. Der gerade im Vergleich zu den letzten Bundesliga-Spielen guten Ordnung in der Defensive tat der Wechsel keinen Abbruch. Problemlos fügte sich der Hinspiel-Torschütze ein. Dennoch blieb auch Butt gefordert und rettete sogar einmal mit unkonventioneller Fußabwehr (66.) vor Matt Derbyshire.

Danach befreite sich Leverkusen etwas aus der Umklammerung, konnte aber in der Offensive weiterhin keine Akzente setzen. Woronin blieb unweit der Heimat seines wohl künftigen Arbeitgebers FC Liverpool jede Torgefahr schuldig. Leverkusen blieb somit auch im 13. Europapokalspiel auswärts in Serie ohne Sieg, konnte sich aber über den Einzug ins Achtelfinale freuen. (Von Roland Leroi, dpa)

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