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Uefa-Pokal: Werder jubelt nur kurz

Die Bremer gewinnen das Hinspiel nur 1:0 gegen Saint-Etienne und ärgern sich nach einer schwachen zweiten Halbzeit über verpasste Chancen.

Claudio Pizarro ist in diesen Tagen Werder Bremens Nein-Sager. „Nein“, erklärte der Stürmer, er habe nichts falsch gemacht bei seiner Beteiligung an der Agentur „Image“, gegen die in Peru wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt wird. Und nein, wenn er ehrlich sei, kenne er auch keinen einzigen Spieler von AS Saint-Etienne. Seit gestern Abend ist das anders, da traten die Franzosen im Uefa-Cup in Bremen an, und es sah dabei so aus, als wären Werder und Pizarro diese Aufgabe etwas zu lax angegangen. Der Bundesligist gewann zwar mit 1:0 (0:0) gegen den harmlosen Siebzehnten der französischen Liga, verspielte aber eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel.

„Ich bin unzufrieden, wir haben St. Etienne wieder ins Spiel kommen lassen“, sagte Werders Trainer Thomas Schaaf. Dabei hat sich Werder in dieser Saison in den Nicht-Bundesliga-Wettbewerben besonders wohl gefühlt. Während der Tabellenzehnte in der nationalen Liga fast nichts mehr bewegen kann, liegt Werder im Pokalwettbewerb und im Uefa-Cup weiterhin aussichtsreich im Rennen. „Es sieht so aus, als wären wir in diesem Jahr eine typische Pokal-Mannschaft“, sagt Torwart Tim Wiese. Gestern allerdings musste er einiges tun, um dieses Prädikat zu bewahren. Dreimal verhinderte er den Ausgleich der Franzosen, in der 74. Minute rettete er gar vor dem freistehenden Geoffrey Dernis.

Die Bremer hatten den ganzen Abend über mehr Probleme, als ihnen lieb war. So mussten sie auf Per Mertesacker (Magen-Darm-Grippe) und Mesut Özil (Knieprobleme) verzichten. Nach 13 Minuten ging auch noch der Däne Daniel Jensen mit Verdacht auf Nasenbeinbruch vom Feld. Für ihn kam Aaron Hunt, der im Mittelfeld anfangs noch zu den bemitleidenswerten Bremern gehörte, die gegen die dicht gestaffelte Verteidigung der Franzosen anrennen mussten. Saint-Etienne bot eine Dreier-Abwehr und ein sechsköpfiges Mittelfeld auf, aber nur eine halbe Stunde lang begegnete Werder dem mit der nötigen Geduld. Aus dieser Zeit resultierten drei gute Chancen durch Frings und Almeida und der Führungstreffer. Der aufgerückte Verteidiger Naldo traf mit einem Nachschuss aus 14 Metern.

Dann wurde das Bremer Spiel unkonzentrierter. Phasenweise gab es sogar Pfiffe der 30 116 Zuschauer. Trotzdem sind Werders Chancen auf das Viertelfinale intakt. Am Mittwoch muss man den knappen Vorsprung in Saint-Etienne verteidigen. Die Woche darauf wird für Claudio Pizarro nicht minder wichtig. Er muss dann in Peru vor Gericht aussagen.

Sebastian Stiekel[Bremen]

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