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Britischer Vize-Premier Nick Clegg.

© dpa

Ukrainekrise: Britischer Vize-Premier Clegg fordert WM-Entzug für Russland

Nach der Eskalation der Gewalt in der Ukraine werden die Forderungen nach sportpolitischen Konsequenzen für Russland immer lauter, wie auch die Rufe nach einem Entzug der WM 2018.

Nach deutschen Politikern drängt nun Großbritanniens stellvertretender Premierminister Nick Clegg darauf, das Fußball-Weltturnier neu zu vergeben. Die Europäische Union müsse nach dem „fürchterlichen Abschuss eines Jets“ mit „härteren Sanktionen“ gegen Russlands Präsident Wladimir Putin vorgehen, sagte Clegg der „Sunday Times“.

Der Parteichef der britischen Liberaldemokraten warnte, dass der Rest der Welt „so schwach und so verlogen“ aussehe, sollte Russland das Weltturnier in vier Jahren nicht weggenommen werden. Zudem dürfe in Sotschi nicht wie geplant im Oktober erstmals ein Formel-1-Rennen veranstaltet werden. Clegg schloss zudem Sanktionen gegen russische Oligarchen in England wie den Club-Besitzer des FC Chelsea, Roman Abramowitsch, nicht aus.

Für die WM 2018 stehe England als möglicher Ausrichter prinzipiell bereit. Der nationale Verband hatte aber zuletzt erklärt, sich nicht mehr für ein Turnier bewerben zu wollen, solange Joseph Blatter Fifa-Präsident ist. Der Weltverband hatte es wiederum abgelehnt, eine Neuvergabe der WM zu prüfen. Das Turnier könne „eine positive Veränderung bewirken“, teilte die Fifa zuletzt mit. „Die Geschichte hat gezeigt, dass der Boykott von Sportveranstaltungen oder eine Politik der Isolierung oder Konfrontation nicht die effektivste Art sind, Probleme zu lösen.“

Frank-Walter Steinmeier nennt Debatte nebensächlich

In Deutschland hatte unter anderem Michael Fuchs, stellvertretender Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, für eine Aberkennung der WM-Gastgeberrolle Russlands plädiert. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier lehnte dies hingegen ab und nannte die Debatte angesichts der Ukrainekrise nebensächlich.

Beim Deutschen Fußball-Bund sorgt die derzeitige Lage währenddessen für Unbehagen. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatte der „Bild“ gesagt, man beobachte „mit sehr großer Sorge die politische Entwicklung in Russland, die bei der Vergabe der WM im Dezember 2010 so nicht absehbar war“. (dpa)

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