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Sport: Um die Ohren geflogen

Neumayer ist als 21. bester deutscher Skispringer

Kuusamo - Die deutschen Skispringer sind in Kuusamo gleich zu Saisonbeginn hart auf dem Boden der Realität gelandet und müssen sich nun schnell auf anderen Schanzen Selbstvertrauen für das lange Wettkampfjahr holen. In der Team-Entscheidung gab es einen enttäuschenden siebten Platz, im ersten Einzelspringen am Sonntag war Michael Neumayer als 21. noch der beste Deutsche. Severin Freund sprang auf Rang 30. Vom guten Olympia-Abschneiden mit einer Silbermedaille im Team war nichts mehr zu sehen. Anders die Österreicher, die in Andreas Kofler auch den ersten Weltcup-Spitzenreiter stellen. Er siegte vor seinem Landsmann Thomas Morgenstern und dem viermaligen Olympiasieger Simon Ammann aus der Schweiz.

„Es lief überhaupt nicht“, sagte Bundestrainer Werner Schuster, „aber es war nicht das Weltcup-Finale, sondern der Auftakt.“ Immerhin spielte er das schwache Abschneiden seines Teams nicht herunter. Dass seine Athleten weit von der Spitze entfernt sind, hatte er im Vorfeld angekündigt. Allerdings sprach Schuster auch von einer mannschaftlicher Kompaktheit. Die war weder am Samstag noch am Sonntag zu sehen.

„Mannschaftlich haben wir uns mehr erwartet“, sagte Martin Schmitt, „Leute, die wir noch vor Monaten im Griff hatten, springen uns jetzt um die Ohren.“ Der Routinier war nach einem kapitalen Fehler nach dem Absprung bei 89 Metern gelandet und als 49. und Letzter des ersten Durchgangs ausgeschieden. Ganz heftig erwischte es die beiden Besten aus dem Vorjahr. Pascal Bodmer, der vor Jahresfrist in Kuusamo Zweiter geworden war, und Michael Uhrmann wurden Opfer der wechselnden Winde und scheiterten bereits in der Qualifikation.

Neumayer rehabilitierte sich mit 130,5 Metern im ersten Durchgang für seinen Aussetzer im Team-Wettbewerb und legte im Finale die gleiche Weite noch einmal hin. „Ganz realistisch kann ich derzeit noch nicht unter die Top Ten springen, aber das ist mein Ziel“, sagte er. „Schlüsse sollte man aber nach dem ersten Wettkampf und nach dieser Schanze nicht ziehen.“ Für den Deutschen Skiverband ist das auch besser so. Tsp/dpa

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