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In die Defensive gezwungen. Thomas Haas konnte in Halle gegen seinen Freund Roger Federer zwar den ersten Satz gewinnen, das Halbfinalmatch aber verlor er schließlich doch mit 6:3, 3:6 und 4:6. Foto: AFP

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Sport: Und dann stört auch das Wetter Thomas Haas unterliegt Roger Federer in Halle

Halle/Westfalen - Am Ende brandete der Applaus noch einmal so überwältigend auf, wie in dem Moment, als Thomas Haas die Arena von Halle betreten hatte. Die 11 000 Zuschauer auf den Rängen erhoben sich, und sie johlten und klatschten so laut, dass Haas ein Lächeln übers Gesicht huschte, auch wenn ihm eigentlich gar nicht danach war.

Halle/Westfalen - Am Ende brandete der Applaus noch einmal so überwältigend auf, wie in dem Moment, als Thomas Haas die Arena von Halle betreten hatte. Die 11 000 Zuschauer auf den Rängen erhoben sich, und sie johlten und klatschten so laut, dass Haas ein Lächeln übers Gesicht huschte, auch wenn ihm eigentlich gar nicht danach war. Doch die Liebesbekundungen des Publikums milderten ein wenig seine Enttäuschung darüber, dass ihm dieses Mal der Coup gegen Roger Federer nicht gelungen war. Und Freundschaft hin oder her, Haas ärgerte sich über die 6:3, 3:6 und 4:6-Niederlage gegen den Schweizer Rekordmann. „In den wichtigen Momenten hat Roger einfach gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist“, musste Haas anerkennen. Er hätte dieses Halbfinale zu gerne gewonnen und sich die Chance erhalten, seinen Titel in Halle zu verteidigen. Doch das Halbfinale gegen Federer lief an diesem Nachmittag anders als das Endspiel vor einem Jahr.

Obwohl Haas den ersten Satz gewann, war es ein schleppender Start in dieses 14. Duell der beiden Ü-30-Akteure, der die Zuschauer nur sporadisch mitriss. Mit Beginn des zweiten Durchgangs legte Federer jedoch seine Samthandschuhe ab und machte Ernst. „Ich habe sofort gespürt, dass Roger aggressiver wird und enger die Linien angeht“, sagte Haas, „ich konnte nicht viel dagegen tun.“ Auch die Aufschläge des Schweizers wurden zunehmend gefährlicher, und während Federer allein 14 Asse schlug, unterliefen Haas neun Doppelfehler. Besonders bitter waren jene zwei im dritten Spiel des dritten Satzes, die Federer das entscheidende Break bescherten.

„Ich war nicht sicher, wie gut ich wirklich spielen kann“, sagte Federer, „aber ich bin froh, dass ich mich dieses Mal wehren konnte.“ Der Weltranglistendritte wurde merklich sicherer von der Grundlinie, Haas dagegen ließ am Ende nach. Die letzten vier Wochen Wettkampftennis am Stück haben dem 35-Jährigen vielleicht die letzten paar Prozent gekostet. Dennoch sagte Haas: „Ich habe alles gegeben und alles probiert.“ Die Zuschauer hegten keinen Zweifel daran und hofften bereits, als sie ihn aus der Arena verabschiedeten, auf seine Wiederkehr im nächsten Jahr.Petra Philippsen

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