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Gefühl im Fuß. Robert Lewandowski hat in der Liga schon 13 Treffer erzielt.

© AFP

Unentbehrlicher Stürmer: Dortmund schwärmt von Robert Lewandowski

Zwei Tore vorbereitet, den Siegtreffer selbst erzielt: Robert Lewandowski ist nicht erst seit dem Leverkusen-Spiel für Dortmund unverzichtbar. Doch ob der Stürmer bleibt, ist weiterhin offen.

Zwei Stockwerke über ihm schwärmten die Trainer Jürgen Klopp und Sascha Lewandowski gerade einträchtig von den Leverkusener Offensivkünsten, als Hans-Joachim Watzke die veränderte Lage im Schattenreich des vereinsamten FC Bayern recht schnörkellos erläuterte. Meister Dortmund hatte beim 3:2 in der Bayarena den Blinker gesetzt, war mit zwei Punkten Vorsprung auf die Rheinländer wieder eingeschert – und für den BVB-Boss war der Hinweis überfällig: „Das wurde auch Zeit.“ Denn: „Ich hatte eigentlich schon länger das Gefühl, dass wir da hingehören.“

Die von Rang zwei verdrängten Leverkusener wollten da gar nicht groß widersprechen. „Viel mehr Punkte als die, die wir geholt haben, hätten es bei uns in dieser Saison bisher auch nicht sein können“, meinte Leverkusens Doppel-Torschütze Stefan Reinartz um kurz nach Mitternacht in einem Interview in der Fernsehsendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ – ehe er sich von Freunden die wundersame Welt des Super Bowls erklären ließ.

So redselig wie Reinartz nach Bayers erster Heimniederlage der Saison war Robert Lewandowski vor allem gegenüber einem Radiosender aus seiner polnischen Heimat. Geduldig beantwortete der 24-Jährige alle Fragen, mit seinem freundlich-neutralen Lächeln im Gesicht. In dieser für ihn typischen Haltung verweigert Lewandowski (Vertrag bis 2014) seit Wochen auch jede Aussage über seine Zukunft bei den Westfalen. Der Marktwert des gebürtigen Warschauers liegt inzwischen bei 28 Millionen Euro.

Am meisten Ausdauer unter Europas interessierten Topklubs zeigte zuletzt Manchester United, doch auch Bayerns künftiger Chefcoach Pep Guardiola soll an einer ballsicheren Offensivkraft wie Lewandowski Gefallen gefunden haben. Nicht ohne Grund – schließlich war Dortmunds Nummer 9 auch beim Sieg in Leverkusen nicht nur der ruhige, unaufgeregte Pol im Angriffsspiel der Gäste, sondern nebenher an allen Borussen-Treffern beteiligt.

Das 1:0 durch Marco Reus bereitete er mit einem traumhaften Pass vor, vor dem Elfmetertor seines Landsmanns Jakub Blaszczykowski zum 2:0 war er von Bayers Torhüter Bernd Leno gefoult worden – und das Siegtor nach gut einer Stunde erzielte Lewandowski dann höchstpersönlich, als er einen missratenen Rückpass des Leverkuseners Philipp Wollscheid im Stile eines eiskalten Torjägers ausnutzte.

Seine geschmeidige und mannschaftsdienliche Spielweise hat Robert Lewandowski mittlerweile zu einer fast unentbehrlichen Kraft im BVB-Gefüge gemacht. „Seitdem er bei uns zum Stürmer Nummer eins geworden ist, wird er immer besser. Er ist ganz wichtig für uns“, betonte Linksverteidiger Marcel Schmelzer. Und Klubchef Watzke schnarrte: „Besser als er heute kann man nicht spielen.“

Hinter Münchens Thomas Müller (elf Tore, zehn Torvorlagen) hat sich Lewandowski (13/6) gleichauf mit Bayers Stefan Kießling in der Scorerliste nun auf Platz zwei eingeklinkt. Ein weiterer Assist blieb ihm verwehrt, weil Blaszczykowski den zweiten an Lewandowski verursachten Strafstoß verschoss. „Jetzt ist ein anderer als Schütze dran“, bot Blaszczykowski danach an. Eine Offerte, bei der sein polnischer Teamkollege sofort die Ohren spitzte. „Ich war bereit und wollte schießen, aber Kuba hat sich sicher gefühlt“, erzählte Lewandowski, ehe er mit geübt undurchdringlichem Schmunzeln mutmaßte: „Vielleicht bin ich ja beim nächsten Mal dran.“

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