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Unerwartete Heimniederlage: Straubing überrascht Eisbären

Die Eisbären Berlin haben den frühzeitigen Einzug ins Playoff-Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft verpasst. Der Titelverteidiger kassierte auf eigenem Eis eineüberraschende Niederlage gegen Außenseiter Straubing Tigers.

Straubing. Straubing? Ja, Straubing! Die Eisbären haben am Montag eine Überraschung möglich gemacht. Dabei musste der deutsche Eishockeymeister aus Berlin – saisonübergreifend zuvor elf Play-off-Spiele in Folge siegreich – nach zwei 4:1-Siegen gegen die Niederbayern doch nur noch den Matchball zum Erreichen des Finales verwandeln. Das aber schafften die Eisbären nach einer aus ihrer Sicht sehr schwachen Darbietung nicht. Dafür schafften sie es vor 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof 1:3 (0:0, 1:1, 0:2) gegen den Außenseiter Straubing zu verlieren. Damit steht es in der nach dem Modus „Best of five“ ausgetragenen Viertelfinalserie nur noch 2:1 für die Eisbären.

Mit ihrer unerwarteten Niederlage haben sich die Berliner eine weitere Reise nach Niederbayern ermöglicht. Am Mittwoch müssen die Eisbären zum vierten Spiel bei den Tigers antreten. Bei einem weiteren Straubinger Sieg gäbe es am Freitag ein Wiedersehen bei Spiel fünf in Berlin.

Die Eisbären gingen das Spiel gegen Straubing etwas zu entspannt an. Schließlich war es für die Niederbayern schon ein Erfolg, überhaupt so weit gekommen zu sein in den Play-offs. Die Straubinger traten nicht so auf wie eine Mannschaft, die unter Druck steht.  Die Berliner spielten so nach dem Motto, dass sich die Angelegenheit aufgrund der spielerischen Überlegenheit schon irgendwie zu ihren Gunsten regeln würde. Das war nicht klug, denn trotz einiger guter Chancen der Eisbären im ersten Drittel waren die Straubinger durchaus nicht gewillt aufzugeben. Der Favorit spielte zwar überlegen, doch kämpferisch überzeugte der Außenseiter mehr.

Ab dem zweiten Drittel entwickelte sich dann ein ganz anderes Spiel. Ein Pfostenschuss von Sandro Schönberger ließ erahnen, dass es vor dem Tor von Robb Zepp fortan bunter zugehen würde. Ihrem Torwart hatten es die Eisbären erst einmal zu verdanken, dass sich der Schaden für sie in Grenzen hielt – bis dann Richie Regehr einen Schuss des Straubingers Bruno St. Jacques unhaltbar für Zepp ins eigene Tor abfälschte. 33 Spielminuten waren zu diesem Zeitpunkt vorbei.

Aber die Eisbären hatten Glück,  dass die Straubinger im eigenen Drittel nicht immer gut sortiert waren.  Nur 95 Sekunden nach dem ihm zugesprochenen Treffer foulte St. Jacques den Berliner Laurin Braun auf dem Weg zum Tor, die Berliner bekamen dafür einen Penalty zugesprochen. Laurin Braun verwandelte gekonnt zum 1:1. Straubings Torwart Barry Brust rutschte der Puck durch die Beinschoner.

Trotz des 1:1 nach 40 Spielminuten war unverständlich, warum die Berliner nie so richtig zu ihrem Spiel fanden und besonders in den Zweikämpfen schwach waren.  Dass André Rankel nach seiner Matchstrafe vom Sonnabend fehlte machte sich bemerkbar. Ein robuster Spieler mehr von der Klasse Rankels  hätte den Eisbären gut getan. So aber wurde zu viel gezaubert – etwa von Darin Olver-, oder zu viel gezaudert. Nick Angell war in dieser Hinsicht unschlagbar, der US-amerikanische Verteidiger in Diensten der Eisbären produzierte abenteuerliche Fehlpässe. 

Im letzten Drittel wurde Rob Zepp wie schon mittleren Abschnitt von den Straubingern ordentlich beschäftigt. Zepps Vorderleute waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt, so schoss Regehr seinem Kollegen Florian Busch den Puck unabsichtlich gegen den Helm. Busch konnte allerdings weiterspielen.  Regehr war es dann, der mit einem Fehler vor dem eigenen Tor das zweite Straubinger Tor ermöglichte. Als die Berliner in Überzahl waren traf Dustin Whitecotton elf Minuten vor Schluss zum 2:1 für die Niederbayern.

Das Spiel war dann entschieden als Laurent Meunier zwei Minuten vor Schluss den Puck ins verwaiste Berliner Tor drosch, Zepp war zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gegangen. Der Straubinger Erfolg war verdient, denn so schwach wie am Montag haben sich die Eisbären lange nicht mehr in einem Play-off-Spiel präsentiert.

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