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Sport: Unfreundliche Rivalen

Wieder verlieren die Basketballer von Alba Berlin gegen Bamberg: 70:79

Berlin Die Fans von GHP Bamberg haben sich ein unfreundliches Plakat ausgedacht: „Albakiller“ ist darauf zu lesen, und das ist gegenüber Alba Berlin wirklich nicht besonders nett. Wer wird die Berliner Basketballer denn gleich umbringen wollen, zumal sie, aus Bamberger Sicht, so freundlich sind, in letzter Zeit immer öfter gegen GHP Bamberg zu verlieren? So auch am Sonntagnachmittag beim 70:79 (35:33) vor 4650 Zuschauern im Bamberger Forum.

Nein, die Bamberger werden Alba Berlin noch brauchen, das glaubt auch ihr Trainer Dirk Bauermann: „Da entwickelt sich so etwas wie eine Rivalität.“ Auch das gestrige Spiel war wieder ähnlich hart umkämpft wie die Halbfinalserie im Mai, die Alba Berlin mit 2:3-Siegen verloren hatte. Diesmal sah die Mannschaft von Trainer Emir Mutapcic bis Mitte des dritten Viertels wie der sichere Sieger aus. Doch im letzten Viertel kippte das Spiel zugunsten der Gastgeber. „Wir haben das Spiel durch Kampf noch umgebogen“, sagte Bambergs Aufbauspieler Steffen Hamann, „wir haben nie aufgegeben.“

Bei Alba erinnerte der Spielverlauf an die Partie im Uleb-Cup in Podgorica (85:95). Dort hatten die Berliner ebenfalls lange Zeit vorne gelegen – und gingen schließlich ebenfalls als Verlierer vom Parkett. Diesmal kippte das Spiel allerdings schon zu Beginn des vierten Viertels. Alba versuchte mit einer Zonenverteidigung die Bamberger zu verwirren, doch der überragende Bamberger Flügelspieler Hurl Beechum brachte Alba durch zwei Dreipunktewürfen erstmals deutlicher in Rückstand (52:57). Zwar gelang den Berlinern durch Tanel Tein noch einmal der Ausgleich (59:59, 34. Spielminute). Doch nach einer 2:12-Serie hatte Alba Berlin innerhalb von drei Minuten die Partie verloren. Den entscheidenden Wurf setzte Hurl Beechum, der mit 20 Punkten bester Bamberger Werfer war.

Alba hingegen gelang es erneut in der wichtigsten Phase nicht, ins Spiel zurückzukommen. Das könnte daran liegen, dass die Mannschaft noch zu kurz zusammenspielt, um das nötige Selbstbewusstsein dafür zu entwickeln. Bester Werfer bei den Berlinern waren Spielmacher Gerald Brown mit 21 Punkten und Centerspieler Jovo Stanojevic mit 15 Punkten. Aufbauspieler Mithat Demirel, Szymon Szewczyk oder Tanel Tein boten zu wenig. Der angeschlagene Matej Mamic war noch keine große Hilfe für Alba.

Die Grippe, die einen großen Teil der Alba-Spieler Anfang Dezember erwischt hat, hat das Team aus dem Tritt gebracht. In den letzten fünf Spielen kassierte Alba vier Niederlagen. In der Bundesliga rutschten die Berliner auf den vierten Platz zurück. Vier Auswärtsniederlagen stehen nun zu Buche. Zu Hause hingegen ist Alba in der Bundesliga noch ungeschlagen. Auch im Uleb-Cup haben die jüngsten Niederlagen die Situation erschwert. Die Berliner sollten nun am Mittwoch das Heimspiel gegen den Tabellenletzten Vadkakasok Debrecen tunlichst gewinnen. Dann erst können sie sich in der Weihnachtspause von dem Grippevirus erholen. Das dürfte ihnen vielleicht sogar der eine oder andere Bamberger Fan wünschen.

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