zum Hauptinhalt

Sport: Ungeliebter Rekord

Die fünfte Niederlage in Folge: Eisbären verlieren trotz 4:2-Führung 4:5 bei den Hamburg Freezers

Es waren noch elf Minuten zu spielen in der Hamburger Color-Line-Arena. Kaum einer der 9638 Zuschauer zweifelte zu diesem Zeitpunkt wohl daran, wer das laufende Eishockeyspiel als Sieger beenden würde. Schließlich führten spielerisch bessere Eisbären 4:2 gegen müde wirkende Freezers. Doch offensichtlich hatten die Berliner die Kampfkraft des Gegners unterschätzt, denn als die Schlusssirene erklang, hatten die Hamburger drei weitere Tore erzielt und die Eisbären 4:5 (0:1, 3:1, 1:3) verloren. Es war bereits ihre fünfte Niederlage in der Deutschen Eishockey-Liga in Folge. Das hat es in der viereinhalb Jahre langen Amtszeit von Trainer Pierre Pagé beim Deutschen Meister noch nicht gegeben.

Natürlich sind die Berliner in einer Krise, allerdings in einer, aus der sie gestern hätten herauskommen können. In Hamburg waren sie die bessere Mannschaft. Eine 2:0-Führung der Freezers nach Toren von Brad Smyth und Marc Beaucage war nach zwei Dritteln vergessen: Deron Quint und Steve Walker hatten in Überzahl für die Eisbären getroffen, Florian Busch schließlich bei Unterzahl der Eisbären das Führungstor erzielt. Walker baute den Vorsprung zwölf Spielminuten vor Schluss auf 4:2 für die Eisbären aus, André Rankel vergab danach sogar noch eine gute Chance zum 5:2, bevor der Berliner Torwart Probleme bekam: Schon beim zweiten Gegentor hatte Youri Ziffzer schlecht ausgesehen, beim Hamburger 3:4 durch Smyth und dem 4:4 durch Paul Manning machte er ebenfalls eine unglückliche Figur – wie die gesamte Berliner Mannschaft am Ende. Die Eisbären hätten im Schlussspurt mehr Kraft haben müssen als die Hamburger. Noch am Freitagabend hatten die Freezers die Kölner Haie 4:3 niedergerungen. Dass sie am Samstagnachmittag danach ein verlorenen erscheinendes Spiel gegen den Meister noch drehen konnten, ist erstaunlich: Zwei Minuten vor dem Ende schoss Patrick Boileau Berlins Torwart Ziffzer an den Schlittschuh, von dort prallte der Puck ins Tor.

In der Schlussphase nahm Pierre Pagé seinen Torwart noch vom Eis – ohne Ergebnis. Trotzdem hatte der Berliner Trainer „ein gutes Spiel“ seiner Mannschaft gesehen. Pagé wirkte gelassen. Von einer Krise wollte auch Angreifer Florian Busch nicht sprechen. „Für die Eisbären ist es vielleicht nicht normal, fünfmal hintereinander zu verlieren“, sagte er. „Aber wir Spieler können damit umgehen.“ Derlei Optimismus wie erstaunt, ist aus Sicht der Eisbären aber auch nötig, um die Negativserie zu beenden. Die nächsten Berliner Gegner kommen schließlich aus der gehobenen Kategorie: Am Dienstag spielen die Eisbären gegen Ingolstadt, am Freitag in Köln.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false