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Sport: Union ausgetrickst

Berlins Fußball-Zweitligist kassiert beim 0:1 in Duisburg ein dummes Tor – und die vierte Niederlage im fünften Spiel

Duisburg . Es ist wenig übrig geblieben vom Duisburger Wedaustadion. Die Hälfte, genau gesagt. Nordkurve und Gegentribüne sind derzeit eine sandige Baugrube, im Rest der Ruine finden 15 000 Zuschauer Platz. So viele sind lange nicht mehr gekommen, wenn der MSV in der Zweiten Liga Fußball spielt. Gestern Abend gegen den 1. FC Union Berlin waren es 8423. Sie sahen zwar einen 1:0-Heimsieg, mussten dafür aber ein mäßiges Spiel ertragen. Noch schlimmer war es für die Union-Anhänger: Im dritten Auswärtsspiel erlebten sie die dritte Niederlage.

Fußball im Wedaustadion ist schon lange keine reine Freude mehr. Da passt es, dass das Publikum mangels anderer Attraktionen immer dann in Aufregung gerät, wenn Pavel Drsek kurz vor der Eckfahne zum Einwurf antritt. Die Zuschauer klatschen vorfreudig, und der Ball segelt dann weit vors Tor, meist auf den Kopf von Rouven Schröder. So war es gegen Trier, als Schröder auf diese Weise zum 1:0 traf; so war es auch gestern in der 31. Minute. Schröder verlängerte per Kopf, am langen Pfosten drückte Dietmar Hirsch den Ball zum 1:0 über die Linie. Es war genau das Tor, das dieses Spiel verdient hatte.

Bis dahin hatte der MSV nicht eine einzige Torchance gehabt. Union stand sicher in der Abwehr, umso ärgerlicher war es für die Berliner, dass sie mit einem Trick überwunden wurden, der eigentlich bekannt war. „Wir haben uns das am Mittag oft genug angeguckt“, sagte Unions Trainer Mirko Votava. „Trotzdem können wir es nicht verhindern.“ Sein Konzept, über Konter zum Erfolg zu kommen, war damit hinfällig. Nur einmal zeigten die Gäste in der ersten Halbzeit, wie sie sich das Spiel vorgestellt hatten. Aus der eigenen Abwehr landete der Ball über Ristic bei Keita im Duisburger Strafraum. Sein Schuss aber flog knapp am Tor vorbei. Während Sreto Ristic erneut enttäuschte und kurz nach der Pause mit einer Verletzung an der Hüfte ausgewechselt werden musste, war Salif Keita wieder Unions gefährlichster Angreifer.

In der zweiten, etwas muntereren Hälfte scheiterte Keita zweimal an Duisburgs Torhüter Langerbein. Auf der anderen Seite verhinderte Wulnikowski mit guten Paraden mehrfach einen höheren Rückstand. Die vierte Saisonniederlage im fünften Spiel „wirft uns nicht um“, sagte Votava. Den Trainer auch nicht. „Da gibt’s keine Diskussion“, sagte Unions Präsident Heiner Bertram.

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