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Trainingsauftakt 1. FC Union Berlin

© ddp

Union Berlin: Die neue Freiheit des Uwe Neuhaus

Trainer Uwe Neuhaus ist nach dem Traumstart in die Zweite Liga auch bei anderen Klubs begehrt. Nach der vorzeitigen Vertragsverlängerung in Berlin genießt er dort viele Vorteile.

Sein Zimmer in der Geschäftsstelle des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union ist nach dem Umzug innerhalb des Obergeschosses ein wenig kleiner als zuvor. Doch dafür hat Uwe Neuhaus nun einen noch besseren Blick auf das Übungsgelände am Stadion An der Alten Försterei und auf den Parkplatz. Der 49 Jahre alte Trainer kann bei Bedarf sehr gut einsehen, was sich vor und nach den Übungseinheiten so abspielt.

Die Aussichten von Uwe Neuhaus haben sich in Köpenick aber auch vertraglich verbessert. Vier Tage vor dem heutigen Heimspiel gegen Aufsteiger SC Paderborn (13.30 Uhr, Alte Försterei, live auf Sky) gab Union die vorzeitige Verlängerung des Vertrages mit dem Trainer bis 2012 bekannt. „So wie die Zusammenarbeit bisher gelaufen ist, ist das nicht ungewöhnlich. Gedanken diesbezüglich gab es auf beiden Seiten. Es lief recht komplikationslos ab“, sagte Neuhaus. „Das beinhaltet viele Vorteile. Sowohl der Verein als auch ich haben Planungssicherheit. Man kann nun noch konsequenter die Dinge auf den Weg bringen.“

Neuhaus arbeitet seit 2007 erfolgreich bei Union. Abgesehen von leichten Startproblemen ging es in den vergangenen beiden Jahren für ihn nur aufwärts. Der Aufstieg und der überragende Saisonstart in der Zweiten Liga mit 10 Punkten aus vier Spielen haben offensichtlich auch bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten geweckt. Die Qualitäten von Neuhaus scheinen auch andernorts gefragt. Kein Wunder also, dass Union kurzfristig den bis 2010 befristeten Kontrakt mit Neuhaus verlängern wollte. „Das zeigt unsere Wertschätzung seiner Arbeit“, sagt Dirk Zingler. Unter dem 2004 zum Präsidenten aufgestiegenen Unternehmer erlebte bis Sommer 2007 keiner der fünf Vorgänger von Uwe Neuhaus das Vertragsende.

Neuhaus hat aber nicht nur beruflich, sondern auch privat sein Glück bei Union gefunden. Sein öffentliches Liebesgeständnis an eine Angestellte des Vereins war einer der Höhepunkte bei der Aufstiegsfeier der Berliner.

Insgesamt habe der Klub bei den Vertragsverhandlungen kein leichtes Spiel gehabt, sagt Neuhaus. Ausdruck dafür sind die vielen Optionen, die Union Neuhaus offerierte: Der neue Kontrakt gilt für die Bundesliga sowie für die Zweite und Dritte Liga. Während mancher Fan schon von einem Relegationsspiel gegen Hertha BSC träumt, will der Coach von einem Aufstieg wenig wissen. „Die Erste Liga reinzunehmen, ist eine Vorsichtsmaßnahme, weil im Fußball alles passieren kann“, sagt Neuhaus. „Wir haben auch nicht intern das Ziel ausgegeben, dass wir aufsteigen wollen.“

Die sofortige Rückkehr in die Dritte Liga wünscht sich aber auch niemand in Berlin-Köpenick. Und doch hätte Neuhaus wohl selbst bei einem Abstieg in die Dritte Liga nichts zu befürchten. „Das ist ein Zeichen der Wertschätzung. Selbst im Falle des sportlichen Misserfolges würde der Verein mir vertrauen“, sagt Neuhaus.

Berlin und Köpenick seien inzwischen für ihn wie eine zweite Heimat. „Die Menschen, die hier leben, sind sehr mit dieser Region verbunden und kontaktfreudig. Da gibt es Parallelen zum Ruhrpott“, sagt Neuhaus. Bis zu seinem Engagement beim 1. FC Union war der Coach nur bei Klubs im Ruhrgebiet tätig. Nun ist er angekommen. In Berlin.

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