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Union Berlin - RW Oberhausen: An der Försterei steigt eine kleine Party

Ein bisschen war ihnen das Gefühl eines Punktspielsieges abhanden gekommen. Schließlich war der 1. FC Union zuletzt sechsmal in Folge ohne Erfolg geblieben. Vielleicht zelebrierte der Zweitligist zum Start der Rückrunde seinen 1:0-Sieg über Rot-Weiß Oberhausen deshalb eifriger als sonst.

Von Katrin Schulze

Animiert von ihrem Anhang kamen die Köpenicker Profis nach der Partie kaum noch aus dem Jubeln, Klatschen und Springen heraus. Besonders attraktiv war es zwar nicht, was Union in den 90 Spielminuten dargeboten hatte, aber das interessierte nach dem Schlusspfiff kaum noch jemanden. Hauptsache Erfolg hieß das Motto, unter dem die Fans sangen und die Spieler feierten.

Zwei prominente Berliner Spieler durften sich allerdings nicht mehr richtig mit der Mannschaft von Uwe Neuhaus freuen. Michael Bemben und Marco Gebhardt, die in der Hinrunde noch oft dem Unioner Stamm angehört hatten, scheinen endgültig ausgedient zu haben und durften sich davon auf der auf der Tribüne überzeugen - sie standen nicht mehr im Aufgebot. In der Winterpause hatte der Klub den beiden ja freigestellt, Berlin zu verlassen. Warum wurde gestern deutlich: Man setzt auf unverbrauchte Kräfte und neue Energie im Zweitliga-Alltag. Demzufolge stellte Uwe Neuhaus seine 24 Jahre alte Neuverpflichtung Paul Thomik von Beginn auf der rechten Abwehrseite auf, der zweite Zugang Chinedu Ede probierte sich ab der 64. Minute. „Beide haben noch Luft nach oben“, befand ihr Trainer. Denn trotz der jugendlichen Frische der Neuen schienen die Berliner in der ersten Hälfte noch an ihre chronisch anmutenden Glücklosigkeit der vergangenen Hinrundenspiele anzuknüpfen.

Ziemlich uninspiriert und starr schleppten sie sich durch die Kälte in der Alten Försterei. Bezeichnend war es, dass Stürmer John Jairo Mosquera in der ersten Hälfte ohne eigenes Zutun zur aussichtsreichsten Gelegenheit für Union kam. Nach einem missglückten Rückpassversuch Oliver Petersch spielte Oberhausens Torhüter Sören Pirson den Ball direkt vor die Füße von Mosquera, der vor lauter Überraschung mit dieser Großchance jedoch nichts anzufangen wusste. Allerdings vermittelten auch die Gäste lediglich durch ein Zufallsprodukt Gefahr. Jan Glinker im Unioner Tor musste mächtig strecken, als sein Kollege Daniel Göhlert einen Schuss von Marcel Landers gefährlich abfälschte.

Nein, wirklich schön war es nicht, was beide Mannschaften den 9118 tapferen Zuschauern an diesem Abend vortrugen. „Es war kein Fußballfest“, sagte Unions Trainer Uwe Neuhaus. „Aber die Art und Weise wie wir aufgetreten sind, stimmte. Wir haben mit Geduld auf unsere Chance gewartet.“ Und ein kurioser Treffer sollte die Geduld der Köpenicker in der 60. Spielminute belohnen. Oberhausens Dimitrios Pappas schoss den frei vor dem Tor stehenden Mosquera an, von dessen Schulter der Ball ins Tor trudelte – die Unioner brauchten an diesem Abend schlicht das Glück. Auch weil ihnen danach „die nötige Präzision im Abschluss fehlte, um die Entscheidung herbeizuführen“, wie Neuhaus sagte. Macchambes Younga-Mouhani und Björn Brunnemann und Mosquera vergaben noch gute Chancen für den 1. FC Union. Ehe die kleine Party steigen konnte.

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