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Wechsel ohne Wirkung. Unions Simon Terodde (re.) vergab in Duisburg die größte Torchance der Berliner.

© dapd

Union Berlin: Wechsel ohne Wirkung

Beim 1:1-Unentschieden beim Auswärtsspiel in Duisburg wussten die Ersatzspieler von Union Berlin nicht zu überzeugen.

Simon Terodde fehlte am Sonntagvormittag im strömenden Regen beim Auslaufen der Fußballer des Zweitligisten 1. FC Union. Der Angreifer durfte wie Michael Parensen, Patrick Kohlmann und Chinedu Ede nach dem 1:1-Unentschieden beim MSV Duisburg am Sonnabend im Westen der Republik bleiben.

Beim kurzen Heimaturlaub hat Simon Terodde vielleicht ein bisschen Abstand gewonnen von seiner Großchance in der 63. Minute. Nach einem feinen Pass von Patrick Zoundi stand die Leihgabe des 1.FC Köln ganz allein vor dem Duisburger Torhüter Florian Fromlowitz. Terodde hatte alle Zeit der Welt, konnte den Ball jedoch nicht im Netz unterbringen. Terodde, der auch im achten Meisterschaftsspiel ohne Treffer blieb, fuhr sich entsetzt durch die Haare. „Er hatte eigentlich sehr gut trainiert, deshalb war ich ganz guter Dinge“, sagte Trainer Uwe Neuhaus. „Ich weiß nicht, wie viele 1000 Gedanken ihm in dieser Situation durch den Kopf geschossen sind.“ Dass Terodde schon nach 25 Minuten an alter Wirkungsstätte eingewechselt wurde, lag am verletzungsbedingten Ausscheiden von Silvio. Der Brasilianer war nach einer Attacke von Bruno Soares umgeknickt. Es war nicht die einzige Auswechslung, die Neuhaus unfreiwillig vornehmen musste. Nach 68 Minuten kam Chinedu Ede in die Partie, weil beim Mittelfeldkollegen Patrick Zoundi zusehends die Kräfte schwanden. Kurz drauf zwickte bei Angreifer John Jairo Mosquera, der Union mit seinem dritten Saisontor in Führung gebracht hatte, der Oberschenkel. Für Mosquera kam Defensivmann Christoph Menz ins Spiel.

Alle drei eingewechselten Berliner sind derzeit ein gutes Stück von ihrer Bestform entfernt, Neuhaus sucht also weiterhin den „Super-Sub“, wie ihn Manchesters Alex Ferguson einst in Ole Gunnar Solskjaer hatte. Terodde, der zu Beginn der Saison gesetzt war, scheint angesichts der fehlenden Erfolgserlebnisse zusehends zu verkrampfen. Chinedu Ede, der zuletzt am zweiten Spieltag gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth (0:4) in der Startformation stand, konnte keine entscheidenden Impulse einbringen. Seine Vertragsverlängerung bis 2015 brachte noch nicht den gewünschten Motivationsschub. Ede gehört zudem wie Christoph Menz zu jenen Akteuren, die in der Länderspielpause erkrankten. Menz muss sich ohnehin nach seinem groben Fehler bei der 1:3-Niederlage bei 1860 München im letzten Auswärtsspiel erst wieder zurück in die Stammelf kämpfen. Nimmt man noch den Ausfall von Christopher Quiring dazu, der wegen einer Gürtelrose zwei bis fünf Wochen fehlen wird, war Union in der zweiten Hälfte schon deutlich geschwächt. „Ich hätte nicht gewechselt, wenn sich keiner verletzt hätte“, sagte Uwe Neuhaus. „Ich gebe den eingewechselten Spielern aber nicht die Schuld daran, dass wir nur 1:1 gespielt haben.“ Neuhaus nahm seine Reservisten in Schutz, auch in dem Wissen, dass sie schon in Kürze sehr wichtig sein könnten. Silvio und Mosquera müssen sich am heutigen Montag MRT-Untersuchungen unterziehen. „Als Einwechselspieler ist es schwierig, Einfluss auf ein Spiel zu nehmen“, sagte Neuhaus. „Es war dumm, so früh wechseln zu müssen. Deshalb hatten wir später vielleicht nicht mehr die passende Antwort parat.“

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