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Zweikampf zwischen Aachens Alper Uludag (r) und Unions Jerome Polenz.

© dpa

Union in Aachen: Zwischen Frust und Freudentänzen

Der 1. FC Union geht bei Alemannia Aachen in Führung, liegt kurz vor Schluss zurück und trifft doch noch zum 2:2-Endstand.

Im vergangenen Oktober hatten die Spieler des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union nach ihrem 4:1-Sieg bei Alemannia Aachen noch vor dem Gästeblock getanzt. Am Freitagabend winkten die Berliner Spieler nach dem 2:2 (1:1)-Unentschieden aus 30 Metern Entfernung nur müde zu den 300 mitgereisten Unionern herüber. So richtig wusste die Mannschaft nicht, wie sie mit dem Punktgewinn zum Saisonbeginn umgehen sollte. „Es ist ein bisschen Enttäuschung und ein bisschen Freude dabei. Wir hätten gewinnen, aber auch verlieren können“, sagte Union-Trainer Uwe Neuhaus. „Es gab viele Chancen auf beiden Seiten. Also war es ein gerechtes Resultat.“

Acht Minuten vor dem Ende hatten die Berliner schon wie die sicheren Verlierer ausgesehen. Nach einer Aachener Flanke war Union-Verteidiger Daniel Göhlert ein ärgerliches Eigentor unterlaufen. „In neun von zehn Fällen geht so etwas gut, diesmal nicht“, sagte Göhlert über den missglückten Abwehrversuch. Doch nach dem vermeintlichen Niederschlag rappelte sich Union schnell wieder auf. In der 85. Minute gelang Joker Chinedu Ede der umjubelte 2:2-Ausgleich, der Union-Präsident Dirk Zingler auf der Haupttribüne einen Freudentanz vollführen ließ.

„Es war wichtig, dass wir zurückgekommen sind, gerade nach der 0:1-DFB-Pokal-Niederlage gegen den Halleschen FC“, sagte Union-Kapitän Torsten Mattuschka. „Man konnte sehen, dass wir eine absolut gefestigte Truppe sind. Mit einen bisschen mehr Glück hätten wir sogar gewinnen können.“

Vor allem in Hälfte eins hatten die Köpenicker nach gutem Beginn aber Probleme gehabt, den Aachener Angriffen zu widerstehen. Das Führungstor von Karim Benyamina, der im Vergleich zum DFB-Pokal-Spiel gegen Halle Chinedu Ede ersetzt hatte, fiel völlig unerwartet. Benyamina profitierte in der 33. Minute von einem Abschlag Jan Glinkers und einer Kopfballverlängerung John Jairo Mosqueras. Doch die Freude währte nicht lange. Acht Minuten vor der Pause erzielte Marco Höger mit einem sehenswerten Seitfallzieher das 1:1. In dieser Szene konnte der ansonsten überzeugende Union-Keeper Jan Glinker nichts mehr ausrichten.

In der zweiten Hälfte vergaben Mosquera und Mattuschka in der 69. Minute binnen weniger Sekunden die mögliche Führung. Zudem spielten die Gäste vor 20 021 Zuschauern zwei Konter sehr schlampig aus. Karim Benyamina und Chinedu Ede brachten den letzten Pass nicht an den Mann. In beiden Situationen rasteten Trainer Uwe Neuhaus und Teammanager Christian Beeck auf der Union-Bank förmlich aus. „Diese Angriffe hätten wir für uns nutzen müssen“, sagte Neuhaus.

Mit der auffallend negativen Eckballbilanz hatte der 50-Jährige aber keine Probleme. 1:15 lautete das Verhältnis zu Ungunsten der Berliner. „Wir können damit leben. Nach dem Pokal-Aus war schon eine gewisse Spannung in der Mannschaft. Wir wollten eine positive Reaktion zeigen“, sagte Neuhaus. „Von den 15 Ecken haben wir sechs oder sieben leichtfertig selbst verschuldet. Aber dieses Verhältnis ist nicht Ausdruck der Spielanteile, die bei 50 Prozent lagen. Aber wir haben noch einiges zu verbessern.“

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