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Sport: Union siegt auch ohne Trainer In Abwesenheit von Wassilew

Berlin. Ndidi Anumnun sollte eigentlich schon wieder in der Heimat sein.

Berlin. Ndidi Anumnun sollte eigentlich schon wieder in der Heimat sein. Der Fußball-Zweitligist 1. FC Union hatte den Stürmer aus Nigeria über zwei Wochen lang in einem Probetraining getestet. Die Begeisterung über die Leistungen des schmächtigen Kerlchens hielt sich bei den sportlich Verantwortlichen aber in engen Grenzen. Nach der 1:3-Niederlage im Stadion Alte Försterei am Mittwoch gegen den tschechischen Erstligisten Sigma Olmütz schienen sich die Wege von Union und Anumnun zu trennen, und zwar endgültig. Umso überraschter war der Union-Anhang, als gestern im Testspiel der Köpenicker beim FC Hennigsdorf erneut Anumnun zum Einsatz kam und dann auch noch mit zwei Treffern zum 5:0 (2:0)-Sieg über den fünftklassigen Kontrahenten auf sich aufmerksam machte.

Ist Anumnun nun doch wieder ein Kandidat für einen Vertrag beim 1. FC Union? Vielleicht. Oder vielleicht auch nicht. Unions Handlungsweise bei der Stürmersuche ist derzeit nicht gerade von unbändiger Entschlusskraft geprägt. Klar, der Verein will, vor allem weil es am nötigen Geld fehlt, äußerste Sorgfalt walten lassen bei der Auswahl eines dringend benötigten neuen Angreifers. Schon Trainer Wassilew hat unlängst festgestellt: „Fehleinkäufe kann sich der Verein nicht leisten.“ Doch andererseits kann von einem Stürmer, der das intensive Vorbereitungsprogramm mit dem Trainingslager vom kommenden Dienstag an in Schneverdingen (bei Soltau) nicht oder allenfalls zur Hälfte mitmacht, auch keine Soforthilfe erwartet werden.

Ndidi Anumnun, bei einem Klub ns Iwuanyanwu Nationale FC entdeckt, hat gestern in Hennigsdorf auch noch Pech gehabt. Wassilew konnte sich nämlich kein Bild von seiner Leistung machen, hat auch seine beiden Tore nicht gesehen. Der Trainer war auf Achse. Wo? Das hält Union streng geheim. Manche behaupten, er sei in Moskau unterwegs, die anderen sagen, er sei nach Süddeutschland geflogen. Wobei die letzte Reiseroute darauf hindeuten könnte, dass sich Wassilew und Miroslav Spizak, der Stürmer der SpVgg Unterhaching, vielleicht ein bisschen annähern wollten im Hinblick auf einen Transfer von Haching nach Berlin.

Vor 650 Zuschauern in Hennigsdorf erzielten Cristian Fiel (2) und Ferdinand Chifon die übrigen Union-Tore. Auch ein weiterer Teststürmer war bei Union dabei, und zwar der gegen Olmütz erstmals eingesetzte François Elokan, ein Kameruner. Der gehörte 1998 noch zum 40er-Aufgebot Kameruns für die WM, durfte dann aber nicht mit nach Frankreich. Gestern war der 23-Jährige zwar lauffreudig, überzeugte aber dennoch nicht.

Dass der gastgebende FC Hennigsdorf gegen den 1. FC Union mit den fünf Gegentreffern noch relativ glimpflich davonkam, daran hatte nicht zuletzt ein Unioner erheblichen Anteil: Lars Töffling, Pressesprecher des Zweitligisten, spielt beim FC Hennigsdorf – allerdings in der Abwehr, nicht im Sturm. Karsten Doneck

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