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Sport: Union verliert den Anschluss

Berlins Fußball-Zweitligist verliert 1:2 in Bielefeld – die Konkurrenz im Abstiegskampf dagegen punktet

Von Karsten Doneck, dpa

Bielefeld. Der Eckball von Massimilian Porcello segelte hoch in den Fünfmeterraum. Genau dorthin, wo er sichere Beute des Torhüters wird. Doch zum Schrecken des 1. FC Union fing Robert Wulnikowski den Ball nicht ab, sondern ließ ihn durchrutschen – zum dahinter stehenden Isaac Boakye. Und der staubte zur frühen 1:0-Führung für Arminia Bielefeld ab. Was so unglücklich begann, endete für Union auch schlecht: 1:2 (1:1) verlor der Abstiegskandidat bei Arminia Bielefeld. Und zum Kummer über die zweite Niederlage im zweiten Spiel unter Trainer Aleksandar Ristic gesellte sich Verärgerung über Schiedsrichter Babak Rafati aus Hannover. „Neun von zehn Schiedsrichtern pfeifen das als Foul am Torwart“, ärgerte sich Unions Kapitän Steffen Baumgart. Bielefelds Rauw hatte Wulnikowski am Knie berührt und damit am Hochspringen leicht gehindert.

Ärgerlich war Unions Niederlage auch deshalb, weil Trainer Ristic nachher zu Recht feststellte: „Der Gegner war nicht besser als wir.“ Nur cleverer, kaltschnäuziger. Wie das eben so ist, wenn man wie die Bielefelder in den vorangegangenen sieben Spielen nicht verloren hat. Umso erstaunlicher, dass die arg gebeutelten Köpenicker sich aufrafften, den frühen Rückstand wegsteckten, um dann selbst ein paar Akzente zu setzen. Der Ausgleich von Sreto Ristic, sein drittes Saisontor, entsprang einer gelungenen Kombination mit Dabac und Baumgart.

„Unser Gegner war stark. Union hat sich nie aufgegeben, hat auch überraschend offensiv gespielt“, lobte Arminias Trainer Uwe Rapolder die Gäste. Doch das entscheidende Tor schossen die Bielefelder: Marco Küntzel spitzelte – aus abseitsverdächtiger Position – einen Pass von Owomoyelo zum 2:1 ins Netz. Rapolder beruhigte dieser Treffer keineswegs. „Ich war froh, als der Abpfiff kam. Bei jedem hohen Ball, der in unseren Strafraum kam, haben wir draußen mitgezittert.“ Dabei beendete Union die Partie zu zehnt: David Siradze sah kurz vor Schluss wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Von den auf der Anzeigetafel im Stadion in Bielefeld eingeblendeten Zwischenergebnissen von den anderen Spielplätzen bekamen die Union-Spieler nichts mit. „Wir hatten ja wohl genug mit uns zu tun“, grummelte Baumgart. Vielleicht ganz gut so. Die Union-Profis hätten bei den anderen Resultaten verzweifeln können. LR Ahlen, Unterhaching und Greuther Fürth – drei Mannschaften, die in der Tabelle unmittelbar vor Union rangieren – holten allesamt drei Punkte. Genau diese Punkte fehlen den Berlinern.

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