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Kurvenwunder. John Jairo Mosquera umrundet Andreas Luthe und trifft zum 2:1 für Union. Foto: dpa

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Sport: Union versöhnt sich

Am Ende einer turbulenten Woche gibt es an der Alten Försterei einen 2:1-Sieg über den VfL Bochum

Berlin - Die ganze Anspannung entlud sich zehn Minuten vor dem Ende. Wutentbrannt sprang Uwe Neuhaus von der Bank auf, irgendetwas hatte ihm gehörig missfallen. Unions Trainer konnte den Grund später zwar nicht mehr enthüllen, aber die Szene zeigte, unter welcher Anspannung er stand.

Eine unruhige Woche lag hinter dem 1. FC Union. Die 0:4-Niederlage von Dresden hatte vor allem wegen des uninspirierten Auftritts der Berliner für ungewohnte atmosphärische Störungen zwischen Spielern und Fans gesorgt. Am Sonnabend war alles vergessen, 14 388 Zuschauer kamen ins Stadion An der Alten Försterei und bejubelten am Ende einen 2:1 (1:1)-Sieg ihrer Mannschaft gegen den VfL Bochum.

Unions Spieler waren vom Anpfiff weg um Wiedergutmachung bemüht. Die Mannschaft begann druckvoll, richtige Torchancen entstanden dabei aber nicht. „Wir hatten den Gegner gut im Griff, weil wir gleich sehr eng an den Gegenspielern standen“, analysierte Unions Trainer Uwe Neuhaus hinterher.

Neuhaus hatte auf die Vorstellung von Dresden reagiert und seine Mannschaft leicht verändert. Ahmed Madouni und Marc Pfertzel spielten dieses Mal von Beginn an und Christoph Menz rückte von der rechten Verteidigerposition auf die strategisch wichtige Position im defensiven Mittelfeld. Menz sollte hauptsächlich die Kreise von Bochums Neuzugang Takashi Inui einengen, was ihm mal mehr, mal weniger gelang. Kurz vor der Halbzeit war es nämlich Inui, der die Gäste mit einem überlegten Flachschuss in Führung brachte. Besonders ärgerlich aus Sicht der Berliner war, dass sie Sekunden zuvor selbst in Führung hätten gehen müssen. Simon Terodde war von der Mittellinie losgezogen, hatte Bochums Verteidiger Marcel Maltritz abgeschüttelt und schoss nach einem schönen Doppelpass mit Torsten Mattuschka knapp am Tor vorbei. „In so einer Situation kommt man dann schon kurz ins Grübeln, aber wir haben nach dem Rückstand sehr gut reagiert“, sagte Unions Mittelfeldspieler Michael Parensen.

Union drängte, Torsten Mattuschka scheiterte zuerst knapp mit einem Freistoß. Als der aufgerückte Berliner Verteidiger Christian Stuff dann bei einem Gerangel im gegnerischen Strafraum zu Fall kam, entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin auf Strafstoß. Silvio trat an und verwandelte sicher zum Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen wenig. Der 1. FC Union blieb überlegen, konnte sich aber zu selten entscheidend durchsetzen. Uwe Neuhaus brachte nach einer Stunde Markus Karl für den angeschlagenen Christoph Menz und wenig später John Jairo Mosquera für Silvio. Der Kolumbianer war kaum auf dem Feld, da erlief er auch schon einen Pass von Karl und umkurvte Andreas Luthe zum 2:1 für Union. Zehn Minuten vor dem Ende hatte Bochums Torhüter dann doppelt Glück: Erst durfte er nach einer Notbremse an Simon Terodde auf dem Platz bleiben und später rettete der Pfosten für ihn bei einem Kopfball von Markus Karl.

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