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Es geht eng zu. Der 1. FC Köln (vorn Thomas Bröker) und der 1. FC Union gehören in der Zweiten Liga einem breiten Verfolgerfeld an.

© dpa

Union zu Gast in Köln: Verfolger gegen Verfolger

Der 1. FC Union trifft am 23. Spieltag auswärts auf den formstarken 1. FC Köln. Der Sieger der Begegnung positioniert sich als erster Verfolger des Drittplatzierten aus Kaiserslautern - und mischt weiter im Rennen um den Aufstieg mit.

Kaum waren Michael Parensen die Worte über seine Lippen gekommen, musste er auch schon schmunzeln. „Für uns ist es mal wieder ein richtungsweisendes Spiel“, sagte der vielseitig einsetzbare Spieler des 1. FC Union vor dem Duell beim 1. FC Köln (13 Uhr). Und fühlte sich dabei wohl selbst ertappt.

„Richtungsweisendes Spiel“, das hört sich nach typischer Fußballphrase an. Gleiche Liga wie: „Der nächste Gegner ist der schwerste“ oder „Wir denken nur von Spiel zu Spiel“. Sätze, die während einer Saison zigmal fallen. Aber was sollte Parensen auch sagen? Das Spiel in Köln ist für den 1. FC Union tatsächlich richtungsweisend. Beide trennt in der Tabelle nur ein Punkt, Köln ist Vierter, Union Sechster. Wer sich kurzfristig zu einem ernsten Verfolger für den Drittplatzierten Kaiserslautern aufschwingen kann, entscheidet sich am Samstag.

Grob umrissen ist die Zweite Liga in dieser Spielzeit eine Dreiklassengesellschaft. Braunschweig und Hertha BSC marschieren souverän vorne weg, ihnen dürfte der direkte Aufstieg in die Bundesliga kaum noch zu entreißen sein. Hinter Kaiserslautern tut sich ein breites Verfolgerfeld auf, zwischen dem Vierten aus Köln und dem Elften SC Paderborn liegen nur vier Punkte. Der Rest kämpft gegen den Abstieg.

Unions Trainer Uwe Neuhaus ist davon überzeugt, dass eine Mannschaft aus der Tabellenmitte Kaiserslautern tatsächlich noch gefährlich werden kann. „Im Grunde besitzen alle zwischen Platz vier und elf die Qualität dazu“, sagt Neuhaus. „Um sich von den anderen abzusetzen, müssen wir möglichst viele Spiele gewinnen. Mit einem Pünktchen findet man sich schnell in einer Tabellenregion wieder, in die man nicht will.“

Dass man in dieser Situation mit Unentschieden nicht weit kommt, mussten die Berliner zuletzt erfahren. In diesem Jahr ist Union nach drei Pflichtspielen noch ungeschlagen, hat seit der Winterpause aber nur einen Tabellenplatz gut gemacht. Auch deshalb ist nicht zu erwarten, dass Union gegen Köln sehr defensiv auftreten wird. „Wir sind inzwischen in der Lage, überall zu punkten“, sagt Parensen.

Ein Erfolg in Köln wäre eine Kampfansage, ist der Bundesliga-Absteiger zurzeit doch enorm formstark. Seit zehn Spielen hat Köln nicht verloren und sich nach schwachem Start bis an die Spitze herangekämpft. „Köln ist Favorit, aber wir haben schon gezeigt, dass wir in solchen Stadien gegen solche Gegner zu besonderen Leistungen fähig sind“, sagt Neuhaus.

Wenig entgegen kommt Unions Trainer allerdings, dass er die Mannschaft umstellen muss. Kapitän Torsten Mattuschka (grippaler Infekt) und sein Stellvertreter Patrick Kohlmann (Aduktorenzerrung) fehlen, dafür könnten Björn Jopek und Christian Stuff ins Team rücken. Neuzugang Baris Özbek fehlt noch die Kraft für 90 Minuten.

In Abwesenheit von Mattuschka und Kohlmann wird Michael Parensen Union wohl als Kapitän anführen. Bei dem Gedanken daran muss er wieder schmunzeln. „Das wäre etwas Besonderes“, sagt er. Parensen hat von 2007 bis 2009 für Köln gespielt.

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