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Traf gegen seinen Ex-Klub: Sören Brandy (l.).

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Update

1:1 gegen SC Paderborn: 1. FC Union tritt auf der Stelle

Bitter für Union Berlin: Erst bringt der Ex-Paderborner Sören Brandy die Berliner in Führung, doch in der letzten Minute trifft Uwe Hünemeier zum 1:1-Ausgleich für den SC Paderborn. Dadurch verpassen die Berliner es erneut, zu den Aufstiegsrängen aufzuschließen.

Kopfschüttelnd saß Daniel Haas auf dem Boden, im Stadion herrschte plötzlich eine gespenstische Stille. Regen tropfte ihm aufs Haupt, doch das war in diesem Moment das geringste Problem. Sekunden zuvor war der Ball hinter ihm eingeschlagen. Ein Schuss wie ein Strich. Von der Strafraumgrenze. Unhaltbar. Und nun begann der Torwart des 1. FC Union zu realisieren, dass dieser Schuss von Uwe Hünemeier zwei wichtige Punkte kosten würde. Punkte, die den Unionern am Ende zum Aufstieg in die Bundesliga fehlen könnten. Nach dem 1:1 (0:0) gegen den SC Paderborn tritt der Berliner Zweitligist weiter auf der Stelle.

„Wir sind tief enttäuscht. Ich finde, dass die Mannschaft den Ausgleich so kurz vor Schluss auch nicht verdient hat“, sagte Union Trainer Uwe Neuhaus. Sören Brandy, der Union zu Beginn der zweiten Halbzeit in Führung gebracht hatte, verspürte nach dem Spiel eine „ungeheure Leere“. Die Enttäuschung kam auch daher, dass es die Berliner wieder verpasst haben, gegen einen direkten Konkurrenten zu gewinnen. Es war das dritte 1:1 in Folge und inzwischen ist es ist sehr verwunderlich, dass sich am Abstand zum Tabellenzweiten Greuther Fürth nichts ändert. Der kommt wie Union und alle anderen Aufstiegsanwärter auch nicht voran. In Dresden reichte es für Fürth ebenfalls nur zu einem 1:1. Nur werden es langsam immer weniger Spiele für die Teams, die zu Fürth aufschließen wollen. Also auch für den 1. FC Union. 

Union wird mit der Zeit selbstbewusster

Das Wissen um die Situation belastete die Spieler in der Anfangsphase. Union begann vor 18820 Zuschauern nervös, die Passsicherheit ließ zu wünschen übrig. Paderborn machte den besseren Eindruck. Nach sechs Minuten hatte Süleyman Koc die erste Chance, als er aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Anschließend verzog Marvin Bakalorz. „Wir haben nicht die Effektivität gehabt wie sonst“, bemängelte Paderborns Trainer Andre Breitenreiter. Er hatte für das Spiel im Stadion An der Alten Försterei den Berliner Koc zum ersten Mal in dessen Karriere in einem Zweitliga-Spiel in die Anfangsformation gestellt.

Im Winter war Koc vom Regionalligisten SV Babelsberg nach Paderborn gewechselt. Spürbar motiviert, war der Neuzugang an vielen gefährlichen Aktionen beteiligt. Vor allem in der ersten halben Stunde. Nur wirkten die Gäste trotz optischer Überlegenheit zu verhalten, dass man bisher die beste Mannschaft der Rückrunde ist, zeigte Paderborn höchstens in Ansätzen. Lediglich durch eine gute Organisation fielen die Ostwestfalen auf.

Je länger das Spiel dauerte, desto mehr fand Union zu sich. Meist war bis zur Halbzeitpause zwar am gegnerischen Strafraum Schluss, doch die Berliner traten nun selbstbewusster auf. Erst recht, nachdem Brandy Union kurz nach dem Seitenwechsel in Führung brachte. Bei einer Flanke von Torsten Mattuschka schob er sich geschickt vor seinen Gegenspieler und beförderte den Ball aus kurzer Entfernung per Kopf ins Tor. Paderborn investierte nun wieder mehr, Koc und Johannes Wurtz vergaben überhastet.

Auf der Gegenseite hätte der eingewechselte Christopher Quiring für die Entscheidung sorgen können, doch sein Schuss sprang vom Pfosten zurück ins Feld. „Wir sind selbstkritisch genug, um nicht zu sagen, dass alles nur Pech war. Wir haben in der Endphase den ein oder anderen Fehler zuviel gemacht“, sagte Neuhaus. Dass niemand Koc in der 90. Minute am Rückpass auf  Uwe Hünemeier hinderte und der frei zum Schuss kam, war so ein Fehler.

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