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Hier grätscht der Kapitän noch selbst. Auch Unions neuer Anführer Damir Kreilach (rechts, hier gegen Manuel Torres) konnte keine spielerischen Akzente setzen. Foto: dpa

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Update

1. FC Union schafft nur Unentschieden gegen Karlsruhe: Die Tore werden noch kommen

Trotz Neuerungen spielt der 1. FC Union am Sonntag unentschieden gegen Karlsruhe. Am ersten Spieltag der neuen Saison tut sich die Mannschaft spielerisch schwer.

Norbert Düwel kam auf den Rasen und schritt sofort zur Tat. Der neue Trainer des 1. FC Union Berlin räumte vor seiner Zweitligapremiere beim Karlsruher SC erst einmal den einzigen Plastikstuhl zur Seite, der für die Köpenicker vorgesehen war. Zum einen wollte er gegenüber seinen einen halben Meter tiefer sitzenden Assistenten André Hofschneider und Sebastian Bönig vielleicht nicht mehr Luxus genießen, zum anderen scheint Düwel im Gegensatz zu Vorgänger Uwe Neuhaus sowie so kein Typ für die Bank zu sein. Düwel stand beziehungsweise bewegte sich in der Coachingzone über die gesamte Spielzeit.

Düwel gab alles, seine Schützlinge brachten sich zumindest kämpferisch voll ein. Am Ende konnten sich die Gäste immerhin über ein torloses Unentschieden freuen. Es war der erste Punktgewinn von Union nach sechs Niederlagen in Karlsruhe  in Folge. „Wir haben einen Punkt geholt, vom Ergebnis her sind wir zufrieden. Der Gegner hat uns alles abverlangt. Wir haben läuferisch eine sehr gute Leistung abgeliefert“, freute sich Düwel, der nach dem Abpfiff seine Kicker abklatschte.

Zwei Änderungen bei den Positionen

Die Partie war vor 18.489 Zuschauern und bei schwülwarmen Temperaturen nicht besonders hochklassig. Die besseren Chancen hatte zudem der KSC, der bei einem Lattenkopfball von Jan Mauersberger (73.) und einem Schrägschuss vom Selcuk Alibaz (89.) sehr dicht am Führungstor dran war. Auch in der ersten Hälfte hatte es Phasen gegeben, in denen Union den Überblick verlor. Vor allem auf der halblinken Seite mit Sechser Björn Jopek und Benjamin Köhler auf der linken Außenbahn passte es nicht wirklich, ehe Düwel das korrigierte. „Der KSC hat immer wieder versucht, uns über die Flügel aufzureißen. Das ist bis zur 45. Minute einige Male gelungen. Wir standen im Zentrum aber sehr stabil“, freute sich Düwel. Neuzugang Toni Leistner, der gegenüber Mario Eggimann den Vorzug erhalten hatte, machte seinen Job insgesamt sehr gut.  

Im Angriff durfte der wiedergenesene Sören Brandy, der seit dem 5. Juli eine Sprunggelenksverletzung auskurierte, trotz fehlender Spielpraxis anstelle von Ex-Kapitän Torsten Mattuschka ran. Mattuschka verlor damit nach der Position im zentralen Mittelfeld, der Kapitänsbinde auch noch seinen Stammplatz. Der Konkurrenzkampf ist aber allgemein hart, vor allem im Offensivbereich. Die Mittelfeldspieler Martin Dausch und Christopher Quiring standen nicht einmal im Kader. Einen ungewöhnlichen Wechsel gab es auf der Schiedsrichterposition. Weil der ursprünglich angesetzte Unparteiische Schiedsrichter Tobias Welz aus Wiesbaden verletzt ausfiel, sprang Schiedsrichter Günter Perl aus Pullach ein.

Das Team tat sich spielerisch schwer

Die Berliner, die zuletzt am 31. März gegen Energie Cottbus (2:0) ein Zweitligaspiel gewinnen konnten und nun saisonübergreifend seit sieben Meisterschaftsspielen auf einen Sieg warten, müssen vor allem offensiv noch zulegen.  Obwohl in Karlsruhe bei weitem nicht alles gelang, besaßen Brandy in der ersten Halbzeit sowie Steven Skrzybski und der eingewechselte Mattuschka mit einem Seitfallzieher im zweiten Abschnitt jedoch durchaus halbe Möglichkeiten für einen Treffer. „Hinten stand die Null. Damit kann man erst einmal zufrieden sein. Leistungsmäßig geht es immer besser“, sagte Toni Leistner. „Daran arbeiten wir. Ich denke, dass wird von Spieltag zu Spieltag immer ordentlicher.“

Karlsruhe bleibt aber weiterhin ein undankbares Pflaster für den 1. FC Union, der auch im achten Versuch scheiterte, im Wildpark zu gewinnen. Die Gäste konnten aber damit leben. „Das Wichtigste war, kein Tor zu kassieren. Das haben wir umgesetzt“, meinte Vizekapitän Christopher Trimmel. „Die Tore werden auch noch kommen. Dann werden wir auch gewinnen.“

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