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Unions Silvio trifft bisher nicht wie gewünscht.

© dpa

Unions Angriff: Neuhaus fehlen die Alternativen

Die Stürmer des 1. FC Union treffen bisher noch nicht wie gewünscht. Doch Trainer Uwe Neuhaus stehen vor dem Spiel beim SV Sandhausen kaum Optionen zur Verfügung.

Der Zeitpunkt hätte günstiger kaum sein können. Es waren noch wenige Sekunden im DFB-Pokalspiel bei Rot-Weiss Essen zu absolvieren, als Simon Terodde den Ball am Ende der Verlängerung doch noch ins Tor bugsierte. 1:0 für den 1. FC Union. Aus. Vorbei. Essen hatte keine Zeit mehr zu einer Reaktion.

Viel besser ging es wirklich nicht. Auch nicht für Terodde. Nach dem verlorenen Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig wurde bei Union die fehlende Durchschlagskraft im Angriff bemängelt. Terodde wirkte in diesem Spiel matt, und auch gegen Essen vergab er einige gute Chancen. Das späte Tor kam gerade noch rechtzeitig, um vor dem heutigen Auswärtsspiel beim Aufsteiger SV Sandhausen (18 Uhr) die Kritik nicht zu laut werden zu lassen. „Das ist mir ein bisschen zu viel Schwarz-Weiß-Malerei“, sagt Terodde. „Wenn ich nicht getroffen hätte, wäre ich der Depp, so bin ich der Held.“

Komplett wegdiskutieren lassen sich die Angriffsprobleme beim Berliner Zweitligisten aber nicht. In den ersten beiden Ligaspielen traf kein Angreifer. Mit Michael Parensen, Patrick Zoundi und Marc Pfertzel schossen Spieler die Tore, die in erster Linie andere Aufgaben verfolgen. Momentan sind Simon Terodde und Silvio gesetzt – wie in der vergangenen Saison. Denn Alternativen hat Trainer Uwe Neuhaus derzeit nicht. Neuzugang Adam Nemec hat noch konditionellen Rückstand, ist außer Form. Er wurde erst spät in der Vorbereitung verpflichtet, zuvor war Nemec vereinslos gewesen. Vor dem Spiel in Essen überlegte Neuhaus sogar, den Slowaken aus dem Kader zu nehmen, damit Nemec in Berlin seine Defizite aufholen kann. Der Plan wurde aber verworfen, um im Spiel reagieren zu können.

Und Neuhaus musste reagieren. Nach 90 Minuten war Silvio mit seinen Kräften am Ende, Nemec kam. Auch Michael Parensen war nach dem Spiel in Essen „platt“, wie Neuhaus sagt, weil „er 120 Minuten Vollgas gegangen ist“. Ob Silvio und Parensen heute in Sandhausen von Beginn an spielen können, hängt davon ab, wie schnell sie regenerieren. „Wir brauchen eine körperlich fitte Mannschaft“, sagt Neuhaus, der mögliche Risiken durchkalkuliert. So ist Abwehrspieler Fabian Schönheim wegen Adduktorenproblemen gar nicht erst mit nach Sandhausen gefahren. Und ein Einsatz von Verteidiger Roberto Puncec ist nach einem Schlag auf die Wade im Pokalspiel gegen Essen zumindest fraglich. Christoph Menz und Christian Stuff könnten dafür starten. Denn „mit Blick auf die Zukunft wollen wir kein verfrühtes Risiko eingehen“, sagt Neuhaus.

In der vergangenen Saison war das bei Christopher Quiring der Fall gewesen: Der Mittelfeldspieler verpasste damals einen Großteil der Rückrunde. Davor glänzte Quiring als Torschütze und Vorbereiter. Seine Eingebungen könnten Unions Angreifer jetzt gut gebrauchen, damit die Debatte um sie keine weitere Nahrung bekommt.

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