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Das Vertrauen in den 42-jährigen Hofschneider scheint grenzenlos zu sein, sein Vertrag gilt für die Erste und Zweite Liga unbefristet.

© Kitty Kleist-Heinrich

Unions Co-Trainer: Der stille Förderer

André Hofschneider, der Co-Trainer von Union-Coach Uwe Neuhaus, setzt sich bei den Köpenickern für Talente ein. Als er früher selbst als Jugendspieler im Profikader von Union stand, gab es eine solche Förderung noch nicht.

Michael Frontzeck wird am Freitag ab 18 Uhr (live auf Sky) im Millerntor-Stadion sitzen. Der neue Trainer des FC St. Pauli, dessen Verpflichtung bis 2014 am Mittwoch verkündet worden war, schaut seinem künftigen Arbeitgeber im ausverkauften Heimspiel gegen den 1. FC Union aber nur zu. Sein Arbeitsbeginn ist erst am Montag. Gegen Union sollen noch einmal die Interimstrainer Thomas Meggle, Timo Schultz und Mathias Hain den zweiten Heimsieg einfahren. Solche Rochaden gibt es bei Union seit langer Zeit nicht. Trainer Uwe Neuhaus kommt seit 2007 mit dem selben Stab aus. Torwarttrainer Holger Bahra war schon vor Neuhaus da, Assistent André Hofschneider fing zusammen mit Neuhaus an. Das Vertrauen in den 42-jährigen Hofschneider scheint grenzenlos zu sein, sein Vertrag gilt für die Erste und Zweite Liga unbefristet.

„Unsere jungen Spieler können sich glücklich schätzen, wenn sie durch jemanden wie ihn gepusht werden“, sagt Verteidiger Christian Stuff. „Auch wenn es manchmal ein bisschen viel ist.“ Hofschneider, der für Rostock, 1860 München und Bielefeld 77 Mal in der Bundesliga spielte, übermittelt seine Anregungen bisweilen per SMS an die Fußballer. In der Öffentlichkeit äußert er sich dagegen im Prinzip fast nie. Doch am Dienstag beim Fantreffen war das mal anders. „Zwischen Uwe Neuhaus und mir passt es. Wir sind nicht nur beruflich in Kontakt.“

Viel Wert legt Hofschneider auf die Entwicklung der Talente. Die Vertragsverlängerung mit dem 19-jährigen Mittelfeldspieler Björn Jopek bis 2015 inklusive einer Option für ein weiteres Jahr dürfte auch Hofschneider freuen. „Er hat die Hinweise verstanden und umgesetzt.“ Als Hofschneider 1988 mit 18 Jahren für Union in der DDR-Oberliga debütierte, hatte er als Nachwuchsspieler einen ganz anderen Stand. „Die Älteren haben dich spüren lassen, dass du das sechste, siebte Rad am Wagen bist“, sagt er. „Ich habe bei Auswärtsfahrten teilweise bis zur Autobahn gestanden, weil niemand bereit war, für mich Platz zu machen.“ Diese Zeiten sind bei Union wohl vorbei – auch dank André Hofschneider.

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