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Jan Glinker, 28, spielt seit 2002 für den 1. FC Union und war dort lange Stammkeeper. Zur neuen Saison ist er als Ersatzmann von Neuzugang Daniel Haas eingeplant.

© picture alliance / dpa

Unions Jan Glinker im Interview: "Dauerhaft im Tor? Das ist mein Ziel"

Jan Glinker, Torhüter des 1. FC Union, spricht im Interview über den Ausfall seines Konkurrenten Daniel Haas, den Kampf um die Nummer eins und Voodoo-Puppen.

Herr Glinker, beim 20:0-Sieg in Annaburg haben Sie kein Tor geschossen. Sind Sie neidisch auf Ihre Mitspieler?

Nein, beim Elfmeter zum 18:0 wollte ich nicht ran. Nachdem Marcel Höttecke als Torwart beim Freundschaftsspiel in Friedrichshagen im Mai verschossen hatte, sollte das die Aufgabe von Torsten Mattuschka bleiben.

Durch die schwere Knieverletzung der neuen Nummer eins Daniel Haas bleiben Sie jetzt erst einmal im Tor. Wie gehen Sie mit der neuen Situation um?

Eine gravierende Änderung ist das für mich nicht. Nun gehe ich davon aus, zum Saisonauftakt in Kaiserslautern im Tor zu stehen. Das ist der einzige Unterschied. Da ich nicht weiß, wie lange es bei Daniel dauern wird, könnten es auch mehrere Partien sein.

Mit guten Leistungen könnten Sie vielleicht dauerhaft im Tor bleiben.

Das ist natürlich mein Ziel.

Das Verhältnis zwischen Ihnen und Daniel Haas scheint sehr gut zu sein. Sie haben sich gar nicht beschwert, als Trainer Uwe Neuhaus den Neuzugang Haas umgehend zur Nummer eins ausgerufen hat. Oder täuscht der Eindruck?

Nein, der Eindruck täuscht nicht. Daran wird sich auch nichts ändern. Wir sitzen in der Kabine sogar nebeneinander. Deshalb tut es mir für ihn leid, dass er so ein Pech hat und erst einmal aussetzen muss. Ich wünsche ihm gute Besserung.

Trainer Uwe Neuhaus lobte zuletzt, dass altgediente Spieler wie Daniel Göhlert, Christian Stuff und Sie sich niemals abschreiben lassen. Sind Sie unkaputtbar?

Vielleicht liegt es daran, dass wir bei Union etwas härter trainieren. Vielleicht ist das bei anderen Vereinen nicht so. Neue Spieler müssen sich erst an die Belastungen gewöhnen. Allerdings kann so eine Meniskusverletzung wie bei Daniel Haas immer mal passieren.

Eine Voodoo-Puppe haben Sie aber nicht zu Hause und ihren Kollegen verzaubert, wie Union-Fans im Fanforum vermuten?

Man könnte es vielleicht denken. Aber so etwas mache ich nicht. Ich will mit Leistung überzeugen.

Dann muss der Trainer seine Entscheidung vielleicht überdenken, sich schon vor dem Trainingsbeginn auf Haas festgelegt zu haben?

Das ist abhängig von meinem Auftreten. Wer weiß, was passiert, wenn ich überragend spiele. Aber so weit möchte ich gar nicht denken. Jetzt will ich erst einmal die Vorbereitung verletzungsfrei überstehen und gute Testspiele absolvieren.

Jahrelang trugen Sie die Nummer 1 auf dem Rücken, nun ist es die 20. Haben Sie sich damit angefreundet?

Letztendlich ist es nur eine Zahl. Ich habe mich aber für die 20 entschieden, weil die früher Robert Wulnikowski bei Union hatte. Er war lange mein Vorbild.

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