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Sport: „Uns läuft keiner weg“

Die Lage ist besser als die Situation. Es könnte so ruhig sein in Rottach-Egern, dem idyllisch am Tegernsee gelegenen Örtchen.

Die Lage ist besser als die Situation. Es könnte so ruhig sein in Rottach-Egern, dem idyllisch am Tegernsee gelegenen Örtchen. Zu viel Harmonie für Uli Hoeneß. „Wir sind nicht der Zahlmeister“, stieß der Manager des FC Bayern München im Trainingslager des Rekordmeisters aus. Adressiert war die Botschaft an den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Hintergrund ist eine Verletzung Sebastian Deislers, die den Spieler daran hindert, seinen Job zu machen. Der frühere Berliner, der in der Sommerpause nach München gewechselt war, absolviert seit Tagen seine Übungen separat mit einem Reha-Trainer.

„Es muss eine Lösung gefunden werden, weil die Verletzung eindeutig in einem Länderspiel passiert ist. Es handelt sich um keine alte, sondern um eine neue Verletzung“, sagte Hoeneß. Sebastian Deisler hatte sich am 18. Mai bei einem Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft im Länderspiel gegen Österreich einen Knorpelschaden am rechten Knie zugezogen. Er wird seinem neuen Klub voraussichtlich erst in fünf Monaten zur Verfügung stehen.

Der FC Bayern München möchte vom DFB finanziell entschädigt werden. Von einem offenen Streit aber könne keine Rede sein, sagt Markus Hörwick, Pressechef des FC Bayern. Karl-Heinz Rummenigge, Vorsitzender der FC Bayern AG, habe während der WM in einem Gespräch mit DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder ausgelotet, wie man mit diesem Fall umgehe. „Der DFB ist bezüglich einer möglichen Entschädigung für den verletzungsbedingten Ausfall des Spielers gesprächsbereit“, sagt Hörwick. „Aber das eilt nicht, keiner will und kann ja dem anderen weglaufen.“

Einen Präzedenzfall brauche der FC Bayern nicht. „Wir haben eine hohe Ablösesumme gezahlt, und der Spieler bezieht ein hohes Gehalt“, sagt Hörwick. „Wir sind fest davon überzeugt, dass wir eine gute Lösung finden werden.“ Deisler, dessen Ablösesumme bei neun Millionen Euro lag, soll dem Vernehmen nach rund vier Millionen Euro im Jahr bei den Bayern verdienen. „Der FC Bayern sieht das nicht dramatisch“, sagt Hörwick. „Wir könnten ja auch sagen: Hey, bis 30. Juni war der Sebastian noch Spieler von Hertha BSC, also sollen das bitte die Berliner und der DFB klären. Aber so sind wir nicht. Wir freuen uns auf Sebastian und werden alles tun, damit er wieder gesund wird.“

Die im Lizenzvertrag des FC Bayern München abgeschlossenen Versicherungen für die Spieler decken nur einen Teil des Einkommens ab. Michael Rosentritt

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