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Das Trikot des FC Bayern zieren vier Sterne. Mehr werden auch nicht dazukommen.

© dpa

Unser Blog zur Fußball-Bundesliga: Warum der FC Bayern keinen fünften Stern bekommt

Heute im Blog: Der FC Bayern München ist schon wieder Meister, zum 25. Mal. Das wird aber nicht mit Sternen auf dem Trikot belohnt. Beckenbauer bringt derweil Klopp als Bayern-Coach ins Spiel.

17:30 Uhr: Sie merken schon, die Einträge werden kürzer und belangloser. Ich lasse den Stift fallen respektive fahre den Computer runter. Ich habe einen Arbeitstag rumgebracht, nein, so will ich das nicht sagen. Er ist jetzt zu Ende.  

17:00 Uhr: Ein vereinsübergreifendes Thema in diesem Blog waren Aussetzer, Gehirnaussetzer wie jene von Markwort oder Cameron. Dabei habe ich einen vergessen: Den Blackout von Jörg Wontorra. Der Mann unterhält Sonntag für Sonntag die hartnäckig Fußballinteressierten als Moderator in der TV-Sportsendung „Doppelpass“. Seine Tochter Laura ist ebenfalls Moderatorin, und obendrein ist sie mit dem Kölner Fußballprofi Simon Zoller liiert. Nun war am vergangenen Sonntag Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke zu Gast. Es lag daher in der Luft, dass das Beziehungsverhältnis Laura/Simon im Laufe der Sendung zur Sprache kommen würde. Aber nicht so. Denn plötzlich sagte Wontorra: „Wer es nicht weiß, Simon Zoller ist der Sohn meiner Tochter.“ Das war kein Witz von Wontorra, wie er später klarstellte. Der Begriff Schwiegersohn sei halt in seinem Kopf herumgespukt.

16:30 Uhr: Was fehlt noch? Armin Veh wurde hier noch nicht thematisiert. Ich mag den Mann auf eine Art. Wenn es richtig stressig wird, wenn die K… richtig am Dampfen ist, dann zeigt er eine im Grunde nachvollziehbare Reaktion: Er will nicht mehr und schmeißt mitunter seine nervenaufreibenden Jobs hin. Manchmal gibt er es sogar ganz offen zu, dass er sich schwer tut mit dem Druck. Abstiegskampf sei schlimm, weil so viele Schicksale im Verein daran hängen würden, sagte er einmal. Diese Ehrlichkeit finde ich im Haifischbecken Bundesliga bemerkenswert. Was ich deshalb nicht verstehe, ist der Fakt, dass der Mann immer ins Becken Bundesliga zurückspringt. Denn wie der „Kicker“ schreibt, könnte Veh im Jahr 2016 die Nachfolge von Heribert Bruchhagen antreten und Vorstandsvorsitzender bei Eintracht Frankfurt werden.    

16:00 Uhr: Ich hatte es in diesem Blog schon erwähnt: Klopp haut gerne einen raus. Das hat er auch heute wieder getan. Ebenfalls kurz angerissen hatte ich die Episode des Bayern-Verwaltungsrates Markwort, der fälschlicherweise behauptete, Klopp sei als Heynckes-Nachfolger für die Saison 2013/2014 heiß gehandelt worden. Klopp sagte nun auf der PK vor dem DFB-Pokalspiel gegen Bayern, dass ihn das Gerede über ihn nicht interessiere. Dann sagte er noch: „Dass Herr Markwort sich mal irren kann, wussten wahrscheinlich viele Focus-Leser schon vorher.“ Bei Antworten wie diesen fragt man sich doch: Passt Klopp, wie Beckenbauer behauptet, tatsächlich zu den Bayern?

15:30 Uhr: Was Beobachter der Bundesliga jetzt wirklich interessiert, ist: Gibt es denn mittelfristig wieder jemanden, der mit den Bayern einigermaßen mithalten kann? Die meisten denken dabei immer noch an den BVB. Zum einen kommt der beste Trainer-Dienstleister überhaupt, Thomas Tuchel. Zum anderen herrscht einhellig die Meinung, dass Pep Guardiola spätestens bei Vertragsende (2016) München verlassen wird.

Nun hängt beim BVB vieles davon ab, wer bleibt und wer geht. Ilkay Gündogan war in den vergangenen Jahren mehr verletzt als fit. Trotzdem gilt er immer noch als einer, der den Klub voranbringen kann. Kein Wunder daher, dass BVB-Sportdirektor Michael Zorc fuchsteufelswild wurde, als am vergangenen Wochenende die ersten Meldungen verbreitet wurden, Gündogan werde zu Manchester United wechseln. Diese Medien, unglaublich, was die alles verzapfen, wetterte er. „Kackfrech“, sagte Zorc, sei das alles. Gündogan blieb in dieser Sache beherrschter, genau genommen: Er äußerte sich überhaupt nicht dazu. Was die kackfrechen Medien wiederum in der Art interpretierten, dass Gündogan bald wechseln werde.

15:00 Uhr: Hat wieder sehr viel mit der Bundesliga zu tun, und zwar mit den Bayern. Bei aller Kritik am Euphemismus des Pep Guardiola zu Beginn dieses Blogs sollte hier auch einmal zum Ausdruck kommen: Glückwunsch, Bayern. Ihr seid die Besten! Ihr seid sogar so gut, dass ihr die maximale Anzahl an Sternen schon längst auf eurem Trikot habt. Denn die DFL sieht maximal vier Sterne vor, und so viel tragen die Bayern-Spieler schon seit der 20. Meisterschaft auf der Brust. Das könnte wiederum ein Ansporn für andere Teams sein, irgendwann in dieser Kategorie mit den Münchnern gleichzuziehen. Denn selbst wenn der FCB 50 Mal die Meisterschaft gewinnt, werden nie mehr als vier Sterne das Trikot der Münchner zieren. Am nächsten kommt den Bayern derzeit der 1. FC Nürnberg mit neun gewonnenen Meisterschaften. Kann also noch etwas dauern mit vier Sternen auf der Brust.  

14:30 Uhr: Hat jetzt nichts mit der Bundesliga zu tun, aber mit Fantum und einer viralen Geschichte. David Cameron steckt im Wahlkampf, und auf der Insel sollte man sich grundsätzlich immer zu einem Klub bekennen. Der britische Premier behauptet schon seit vielen Jahren steif und fest, er sei Anhänger von Aston Villa. Dem Mann wurde dabei schon immer nachgesagt, dass es mit seinem Fansein nicht so weit her sei. Das hat der 48-Jährige nun eindrucksvoll bestätigt. Bei einer Live-Übertragung schwafelte er etwas von britischem Multikulturalismus, und plötzlich auch davon, dass er Anhänger von West Ham sei. Der Aufschrei in England war riesig. Warum nun West-Ham-Fan? Cameron klärte das Ganze aber schnell auf. Er habe nur einen Gehirnaussetzer gehabt.   

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14:00 Uhr: Apropos Fans. Manchmal wird ihnen auch etwas zu oft auf die Finger geklopft. So sorgte ein Polizeiführer beim Zweitligaspiel zwischen Union und Ingolstadt für viel Ärger, als er eine Israel-Fahne abnehmen ließ. Diese hatten die Ingolstadt-Fans für den Spieler Almog Cohen dabei. Nun entschuldigte sich sogar Berlins Polizeipräsident Klaus Kandt dafür. Er machte dies auch deshalb, weil die Geschichte „viral“, wie es auf Neudeutsch heißt, ziemlich die Runde machte.

13:30 Uhr: „Players game“, „coaches game“. Was ist eigentlich mit den Fans? Fußball lebt und funktioniert doch so gut wegen der Zuschauer, Fußball ist also ein „supporters game“, oder nicht? Hierzu schrieb Kollege Johannes Nedo einen schönen Kommentar. Allerdings gibt es immer wieder Gegenbeispiele. So klaffte am Samstag auf der Kölner Südtribüne mal wieder eine große Lücke. Knapp 3 000 Zuschauer wurden ausgesperrt, nachdem es mehrfach Ärger mit Beteiligung von Kölner Chaoten gegeben hatte. Gegen Leverkusen machte die fehlende Unterstützung der Mannschaft von Trainer Stöger offenbar nicht viel aus. So stark wie gegen Bayer hatte man die Kölner in der Saison wohl noch nicht gesehen, Leverkusen war mit dem 1:1 gut bedient.

Dass der Einfluss der Fans mitunter begrenzt ist, zeigte zudem das Spiel zwischen Hannover 96 und der TSG Hoffenheim. Es hatte im Vorfeld eine Annäherung zwischen Ultra-Gruppen und dem Klub aus Hannover stattgefunden. Das machte sich dann auch bemerkbar auf den Rängen. So gut sei die Stimmung in Hannover lange nicht mehr gewesen, hieß es allenthalben. Das Dumme nur: Hannover unterlag 1:2. Weil der Schiedsrichter manchmal ziemlich daneben lag, und vielleicht weil der Trainer Michael Frontzeck auch nicht der Heilsbringer ist. Aber, das haben wir ja von Thomas Tuchel gelernt, kann er auch gar nicht sein.

12:40 Uhr: Auch bei Schalke 04 weiß man, dass Fußball ein „players game“ ist. Oder vielleicht ist man sich da gar nicht mehr so sicher? Mein Kollege Stefan Hermanns hat vergangene Woche in seinem Blog ja schon darauf hingewiesen: Mit dem ehemaligen Trainer Jens Keller lief es irgendwie deutlich besser als jetzt mit Roberto Di Matteo. Schalke unterlag am Wochenende Mainz mit 0:2 (vielen Dank an dieser Stelle auch an die Kollegen von bild.de für die Überschrift „Bello beißt Schalke weg“), nun droht sogar das Verpassen der Europa League. Ich finde ja auch, dass Keller immer ziemlich mies wegkam. Kein Typ mit Charisma, kann auch keine guten Sprüche raushauen wie Klopp. Und auf den Pressekonferenzen hatte er immer diesen leidigen, zerknirschten Ausdruck im Gesicht. Alles in allem einer, der so gar nicht fürs Rampenlicht taugt. Und das hat mir unter all den Marktschreiern in der Bundesliga schon wieder gefallen. Der Verein Schalke wollte aber mehr als einen drögen, ehrlichen Arbeiter – trotz der guten Bilanz.

Nun haben die Schalker den Salat. Nichts geht mehr. Deswegen schreibt die „Bild“ heute: Schalker müssen zum Straftrainingslager ins Kloster. Hinter Kloster verbirgt sich letztlich das schicke Hotel Klosterpforte in Harsewinkel. Vielleicht doch alles nicht so schlimm für die Schalke-Kicker.

12:15 Uhr: Überhaupt ist das Thema mit Klopp und den Bayern heute in aller Munde. Journalist und Bayern-Verwaltungsrat Helmut Markwort hatte jüngst in einem Radiointerview gesagt, dass die Bayern für die Saison 2013/2014 zwischen Jürgen Klopp und Pep Guardiola als Nachfolgekandidaten für Jupp Heynckes hin- und hergerissen gewesen seien. Nun sagt Markwort: Regt euch bitte nicht auf, alles Blödsinn, habe mich nur versprochen.  

11:45 Uhr: Jetzt erreicht mich gerade die Nachricht: Beckenbauer kann sich Klopp als Nachfolger von Guardiola vorstellen. "Selbstverständlich! Als ich noch Präsident war, haben wir uns öfter über Jürgen Klopp unterhalten und ihm attestiert, dass er sehr gut zum FC Bayern passen würde. Klopp ist beim FC Bayern auf jeden Fall ein Thema", wird Beckenbauer zitiert. Dabei muss man sagen: Beim FC Bayern ist derzeit ja wirklich wurscht, wer den Dienstleister gibt. Da kannst du einen Heynckes, einen Guardiola, einen Klopp oder sogar einen Neururer hinstellen: Am Ende spielt ein Thiago oder Weiser auf einen Lewandowski oder Müller und der macht dann das Tor. Oder nicht?

Jürgen Klopp zum FC Bayern? Franz Beckenbauer kann sich das sehr gut vorstellen.
Jürgen Klopp zum FC Bayern? Franz Beckenbauer kann sich das sehr gut vorstellen.

© AFP

11:30 Uhr: Dass Fußball ein „players game“ ist, das wissen sie beim VfB ganz genau. Da kannst du einen Labbadia, einen Schneider, immer wieder mal einen Stevens an die Seitenlinie hinstellen. Am Ende rennt dann oft ein Martin Harnik allein aufs Tor und verstolpert. Huub Stevens tut sich den Job als Feuerwehrmann schon zum zweiten Mal an. Der Mann hat inzwischen so oft vergeblich dasselbe gepredigt, dass er schon gar keine Spieler mehr bei seinen Ansprachen erkennt, sondern nur noch eine „Wand“. Gegen diese habe er gesprochen, um seine Mannschaft vor den Freiburgern zu warnen. Gebracht hat es nichts, der VfB verspielte ein 2:0, ist Tabellenletzter.

10:45 Uhr: Der FC Bayern ist also wieder Deutscher Meister, VfB und Hamburg wieder unten drin. Ein paar Dinge waren in dieser Spielzeit aber nicht erwartbar. Vor allem der Fall von Borussia Dortmund. Und für mich auch: Der Rückzug von Jürgen Klopp beim BVB. Nun aber läuft es plötzlich wieder, nur noch drei Punke auf Rang fünf. „Was soll der Scheiß?! Wir greifen jetzt an“, sagte Klopp nach dem Sieg gegen Frankfurt. Mindestens genauso wichtig wie der fünfte Platz in der Liga ist ihm aber der DFB-Pokal. Die Bayern wollen dem scheidenden Klopp einen Blumestrauß zum Abschied reichen. Der aber will keine Blumen von den Bayern, er will nur noch einmal über den Borsigplatz fahren. Mit dem Pokal. „Wir sind auf Krawall gebürstet“, sagt Klopp vor dem Spiel.

Viele werden Klopp vermissen. Schon allein, weil er diese lähmende Dominanz der Bayern ein paar Jahre unterbrach – und auch, weil er bei Interviews immer mal wieder einen raushaut. Sein Nachfolger Thomas Tuchel ist ein bisschen weniger laut, dafür sehr nachdenklich. Manche sagen auch: Tuchel sei ein Nerd, ein anstrengender Pedant.

Da bin ich am Wochenende auf dieses interessante Video gestoßen. Tuchel erklärt darin, was ein „rule breaker“ ist. Seine Vorbilder sind demnach Manager Heidel und auch ein wenig er selbst. Spannend fand ich, wie Tuchel sagte, dass ein Fußballspiel ein „players game“ und kein „coaches game“ sei. Wichtig seien allein die Spieler, wohingegen die Trainer nur eine Art Dienstleisterfunktion spielten.

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Sollte das wirklich auf den Bundesligabetrieb zutreffen, fragt man sich: Was soll das ganze „Trainerbeben“? Hier ein Tuchel für ein Klopp, da ein Frontzeck für ein Korkut. Kostet ja alles unheimlich viel Geld.   

9:45 Uhr: Gestern Abend vibrierte mein Handy. Eilmeldung. Eine, die sich schon vor vielen Monaten angekündigt hatte: Der FC Bayern München ist Deutscher Meister. Ach was.

Nun sind es noch vier Spieltage, dann ist auch diese Saison rum. Ich bin einmal von einem Kollegen, als ich meinte, dass ich meinen Arbeitstag bald rumgebracht habe, auf etwas aufmerksam gemacht worden. Er sagte, ich solle mir mal überlegen, wie sich das anhöre, "etwas rumbringen". Nicht so, als habe man eine schöne Zeit gehabt. Ich kann nicht mehr genau sagen, ob ich damals keine schöne Zeit hatte. Was ich aber sagen kann: Ich bin ganz froh, wenn ich diese Bundesliga-Spielzeit rumgebracht habe.

Das hängt damit zusammen, dass die Frage, wer der Beste in der Liga ist, für mich immer noch einigermaßen relevant ist. Dass das in der Regel Bayern München ist, weiß ich ja. Aber muss es zum wiederholten Mal so viele Wochen vor dem letzten Spieltag feststehen?

Bayern-Trainer Pep Guardiola schickte gegen Hertha BSC alles auf den Platz, was nicht Rang und Namen hat. Spieler wie Gianluca Gaudino, Sebastian Rode, Sinan Kurt oder Mitchell Weiser. Es war deshalb ein knappes Ding, aber trotzdem reichte es für die Bayern. Ganz so, wie man es früher vom FCB kannte. Die Bayern, das waren meistens die Besten. Aber ein bisschen Gegurke war immer dabei.

Gegen Hertha traf Bastian Schweinsteiger nach einer fulminanten Vorarbeit von Mitchell Weiser. Dem wird nachgesagt, ein wahnsinnig talentierter Spieler zu sein. Und trotzdem: Vor wenigen Wochen hieß es, der auslaufende Vertrag mit Weiser werde nicht verlängert. ZDF-Reporter Jochen Breyer hatte den Assist von Weiser auch gesehen, daraufhin sprach er Guardiola an. Denn, ganz klar: Wie kann es sein, so eine Vorlage und kein neuer Vertrag? Die Antwort des Spaniers hat mich doch überrascht: "Da muss man diejenigen fragen, die entschieden haben, ihm keinen neuen Vertrag zu geben."

Bastian Schweinsteiger (li.) freut sich mit Mitchell Weiser über das 1:0 gegen Hertha BSC.
Bastian Schweinsteiger (li.) freut sich mit Mitchell Weiser über das 1:0 gegen Hertha BSC.

© AFP

Nun lebe ich in Berlin, Bayern verfolge ich als Sportredakteur immer mal wieder aus der Ferne. Soll heißen: Wie die Mechanismen bei Bayern München sind, wer welche Entscheidungen fällt, das weiß auch ich nicht besser als Sie, liebe LeserInnen. Aber was ich weiß, ist: Guardiola lässt sich seinen Kader nicht allein von Kalle Rummenigge oder Matthias Sammer zusammenstellen. Dass Weiser gegen Guardiolas Willen den Klub verlässt, halte ich für ausgeschlossen. Ich will nun Guardiola wirklich nicht als Lügner darstellen. Aber mich beschleicht schon seit geraumer Zeit das Gefühl, dass der Spanier unbequemen Fragen mit seiner ganz eigenen, euphemistischen Art aus dem Weg geht. Kriselnde Spieler sind in der Regel die besten und wichtigsten Akteure überhaupt, selbiges trifft auf kriselnde Mannschaftsärzte zu. Weiser jedenfalls habe dem FC Bayern in dieser Saison sehr geholfen, sagte Guardiola dann noch zu Breyer. Und plötzlich meldet sich auch Sammer in dieser Causa: "Wir sind in der Kaderplanung noch nicht in der Entscheidungsphase." Noch so eine Vorlage und Weiser ist bei den Bayern nicht mehr wegzudenken.

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