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Sein Block. Die Dortmunder Fans feiern den zweifachen Torschützen Ciro Immobile.

© dpa

Unsere Fragen an den 24. Spieltag: Wer ist die größte Nervensäge der Bundesliga?

Wo stehen die Zeichen auf Entspannung? Wie kann man die Bayern unten sehen? Wer macht Fortschritte bei der Integration? Und sonst? Unsere Fragen (und Antworten) an den 24. Spieltag.

Wer ist die größte Nervensäge der Bundesliga?

Ralf Rangnick wird gerade wieder ein bisschen übermütig und legt sich mit der halben Bundesliga an. Dem VfB Stuttgart hat der Sportdirektor von RetortenBaby Leipzig kraft seiner unendlichen Kompetenz den von ihm geschassten Alexander Zorniger als Trainer empfohlen. Und auch dem VfL Wolfsburg (im Vergleich zu Leipzig ein etablierter Traditionsverein) hat der Allesbesserwisser und -besserkönner Rangnick mal eben eine mitgegeben. Mit der ihm eigenen Bescheidenheit hat Rangnick nach dem ausverkauften Pokalspiel gegen den VfL geätzt: „In Wolfsburg wäre das Stadion sicher nicht ausverkauft gewesen.“ Was? Wie? Leipzig spielt gar nicht in der Bundesliga? Steigt vermutlich nicht mal auf? Wie kann das sein mit einer solchen Koryphäe als Sportdirektor?

Ralf Rangnick
Ralf Rangnick

© imago/Picture Point

Wo stehen die Zeichen auf Entspannung?

Hannover 96 hat vor dem Heimspiel gegen den FC Bayern die eigenen Fans umgarnt. Die 96er haben sich mit einem offenen Brief an ihren Anhang gewandt, der mit der verheißungsvollen Zeile „Wir haben verstanden“ beginnt. Wurde auch Zeit, dass sich Präsident Martin Kind für den selbstherrlichen Umgang mit den Ultras entschuldigt. Dass er sich zum Dialog bereit erklärt und die Fans umgarnt, damit sie endlich wieder ins Stadion kommen und Stimmung in die Bude bringen. Selbstkritik bei 96 liest sich so: „Es sollte nicht mehr um Versäumnisse der Vergangenheit gehen. Auch nicht um die Interessen Einzelner. Wir alle sollten einmal tief Luft holen und uns überlegen, worum es geht.“ Am besten antworten die Ultras auch mit einem offenen Brief. Vielleicht mit der Zeile: „Wir haben verstanden.“

Wie kann man die Bayern unten sehen?

Willst du Bayern unten sehen, musst du die Tabelle drehen. Nein, ist gar nicht nötig. Die Bayern haben auch schlechte Werte. In der Kategorie Jugend liegen sie mit einem Altersschnitt von 27,33 Jahren auf dem letzten Platz der Liga. Und auch bei der Laufleistung sind sie ganz hinten. Kein Bundesligist ist in dieser Saison weniger gelaufen als der FCB. Auf gerade mal 113,7 Kilometer kommen die Münchner im Schnitt. Vielleicht muss man also Abbitte leisten bei Jos Luhukay. Möglicherweise sind die Spieler von Hertha BSC unter ihm nur deshalb so wenig gelaufen, weil sie sich ein Vorbild an den Bayern genommen haben.

Wer macht Fortschritte bei der Integration?

Ciro Immobile hat sich vor Kurzem über die soziale Kälte in Deutschland beschwert und fehlende Kontakte zu seinen Kollegen bei Borussia Dortmund beklagt. Es sieht so aus, als habe er daraus die richtigen Schlüsse gezogen: dass es nämlich für eine raschere Integration durchaus hilfreich wäre, besser Deutsch zu sprechen. Der Italiener beherrscht jetzt selbst die Feinheiten des sogenannten Trashtalks und hat seine frischen Kenntnisse in dieser Woche im verbalen Infight mit Dennis Erdmann unter Beweis gestellt. „Ich habe ihm ein paar Sprüche gedrückt“, hat Dresdens Innenverteidiger berichtet. „Da hat er mir erzählt, was er verdient. Dann habe ich lieber die Klappe gehalten.“

Und sonst?

Hat sich Jürgen Klopp eine Art Entschuldigung abgerungen und seine Äußerungen zu Marcel Reif bedauert. Die Zeichen stehen auf Entspannung, eine weitere Eskalation ist fürs Erste nicht zu befürchten. Borussia Dortmund wird gegen den HSV wohl auf Batman Aubameyang und Robin Reus verzichten müssen. Jubelchoreografien, die Marcel Reif nicht lustig finden könnte, sind nicht zu erwarten.

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