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Jaroslav Drobny muss wegen einer Schultereckgelenksprengung passen.

© picture alliance / dpa

Unsere Fragen an den 34. Bundesliga-Spieltag: Tote Hose in Malente

Noch sind nicht alle Fragen zum letzten Bundesliga-Spieltag beantwortet. Warum? Weil sie erst einmal gestellt werden wollen. Das erledigt auch diesmal Stefan Hermanns für uns.

Gibt es eigentlich auch mal positive Nachrichten aus Schalke?
Aber ja doch. Die Anhänger, die immer noch nicht genug haben von der Mannschaft und sogar das Training der Profis besuchen, müssen auch künftig nicht hungern. Am Trainingsplatz wird es weiterhin fußballfangerechte Nahrung geben, also Pommes, Currywurst und Bratwurst. Meldungen, dass Peter Neumann, Sohn des Schalke-Faktotums Charly Neumann, das nächste Opfer von Roberto Di Matteo sei, entsprechen nach Recherchen der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ nicht der Wahrheit. Weil Di Matteo meistens im Parkstadion üben lasse und das immer häufiger unter Ausschluss der Öffentlichkeit, blieben die Kunden weg. „Bratwurst-Pleite wegen Di Matteo“, schrieb die „Bild“-Zeitung. Alles Quatsch, sagt Peter Neumann. Die Würste brutzeln noch. Vielleicht sogar länger, als Di Matteo Trainer ist.

Wer ist eigentlich der wahre Pissverein?
Dieter Schatzschneider, bei Hannover 96 inoffizieller Einflüsterer und Chauffeur des Präsidenten Martin Kind sowie offizieller Angestellter der Scoutingabteilung, hat mit seiner Schelte gegen den FC Bayern („Bayern ist eine Piss-Mannschaft! Ja, eine Piss-Mannschaft“) nicht nur gegen die guten Sitten in der Fußball-Bundesliga verstoßen; er hat auch das Copyright verletzt. Die Vorsilbe „Piss“ hat sich gewissermaßen Eintracht Braunschweig gesichert, seitdem Trainer Torsten Lieberknecht sich in der vergangenen Saison über die vermeintliche Benachteiligung durch die Schiedsrichter beklagt hat: „Du bist dieser kleine Pissverein. Du bist dieser Pissverein, der auch bei den Schiedsrichtern nicht die Wahrnehmung hat.“ Vielleicht hat sich Hannover 96 auch deshalb so über Schatzschneider aufgeregt. Für echte Fans der 96er kann es nur einen Pissverein geben.

Müssen sich die Bayern jetzt alles gefallen lassen?
Wer hat noch nicht, wer will noch mal: Klaus Allofs, Dirk Dufner, Dieter Schatzschneider – sie alle haben sich schon an den Bayern und ihrer laschen Einstellung abgearbeitet. Schlimm genug, aber jetzt hat auch noch Wilfried Finke Anklage erhoben, der Präsident des – Aaaaachtung! – SC Paderborn. Gut, früher hatten die Bayern noch Gegner, aber das haben sie sich mit ihrer „Völlig-egal-Haltung“ (Finke) ja selbst zuzuschreiben. Grenzwertig und enttäuschend fand Finke das Auftreten der Bayern in Freiburg. Ein paar Zahlen gefällig? Ecken: 10:2. Torschüsse: 17:9. Ballbesitz 72:28. Intensive Läufe: 507:489. Alles für Bayern übrigens.

Wo steigt die Erregung?
Von wegen Stille und Idylle, totale Abgeschiedenheit in der holsteinischen Schweiz und volle Konzentration auf das Wesentliche. Dass es nicht gut ist, junge Sportler auf der Höhe ihrer Manneskraft über einen längeren Zeitraum zu kasernieren, erst recht nicht in Malente (Norddeutsch für Tote Hose), das hätte man spätestens seit 1974 wissen müssen. Damals sind Sepp Maier und Franz Beckenbauer heimlich aus dem Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft ausgebüxt, um in Hamburg ihre Frauen zu besuchen. Vielleicht hat sich Bruno Labbadia, der Trainer des Hamburger SV, gerade noch rechtzeitig daran erinnert. Am Donnerstag hat er die Brunst ins Trainingslager nach Malente geholt, laut Duden „geschlechtliche Erregtheit“. Brunst, Vorname Alexander, ist dritter Torhüter der Hamburger und ersetzt Jaroslav Drobny, der sich eine Schultereckgelenksprengung zugezogen hat. Muss nur noch die Frage geklärt werden, wo und wie die geschlechtliche Erregung beim HSV zur Entladung kommen soll.

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