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Sport: Unterhaching - Eintracht Frankfurt: Lieber erfolgreich als schön

Während Unterhaching dem Weihnachtsfest gelassener entgegen sehen kann, wachsen die Sorgen bei Eintracht Frankfurt. Mit einem 2:0-Erfolg zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga verabschiedete sich die Spielvereinigung Unterhaching von den Abstiegsplätzen und löste bei der Eintracht Alarm aus.

Während Unterhaching dem Weihnachtsfest gelassener entgegen sehen kann, wachsen die Sorgen bei Eintracht Frankfurt. Mit einem 2:0-Erfolg zum Rückrundenstart der Fußball-Bundesliga verabschiedete sich die Spielvereinigung Unterhaching von den Abstiegsplätzen und löste bei der Eintracht Alarm aus. "Unser Selbstvertrauen ist im Keller", sagte Frankfurts Kapitän Torsten Kracht. "Schockierend, dass wir uns nicht trauen. So haben wir in der Bundesliga nichts zu suchen", schilderte Jan-Aage Fjörtoft die bedrohliche Situation. Alle reden von Krise, nur Felix Magath hat offenbar den Ernst der Lage noch nicht erkannt. "Ich bin sicher, dass wir nicht absteigen", stellte der Eintracht-Trainer nach der fünften Niederlage in Folge gelassen fest.

Nach der erbärmlichen Vorstellung seiner Mannschaft stehen der Eintracht Frankfurt schwere Zeiten bevor. Zwar erreichten die Frankfurter mit zwanzig Punkten das erste Saisonziel, aber die Abstiegsgefahr wird immer akuter. Der Druck auf den zuletzt schon heftig kritisierten Magath nimmt zu, daran dürfte auch die Rückendeckung von Sportdirektor Rolf Dohmen nichts ändern. "Der Trainer ist nicht alleine verantwortlich, und die Kritik an Magath kann ich nicht verstehen", sagte Dohmen. Der Sportdirektor flüchtete sich angesichts der nicht mehr weg zu diskutierenden Krise in Durchhalteparolen: "Wir dürfen jetzt nur nicht in Panik verfallen."

Magaths Defensivkonzept mit Markus Lösch als Libero und dem etatmäßigen Abwehrchef Petar Hubtchev im Mittelfeld wurde schon nach 19 Minuten zerstört, als Dietmar Hirsch die Hachinger per Freistoß in Führung schoss und seinem Ruf als Glücksbringer gerecht wurde. "Er ist unser Glücksschwein, mit ihm haben wir noch nie verloren", verriet Kapitän Matthias Zimmermann, der in der 86. Minute mit perfekter Vorarbeit das 2:0 durch Andre Breitenreiter einleitete und die 6000 Zuschauer - so wenige sind in dieser Saison noch nie in den Unterhachinger Sportpark gekommen - erlöste. "Das Spiel kostete Nerven", sagte Torhüter Gerhard Tremmel, dessen Mannschaft sich den Sieg mit enormem Einsatz und starkem Charakter erarbeitete. "Lieber erfolgreich als schön", findet der Torsteher, "wir haben zu alten Tugenden zurück gefunden: Kämpfen und rennen."

Auch für Lorenz-Günter Köstner zählten nur die drei Punkte, mit denen die Spielvereinigung nach zwei Niederlagen hintereinander (0:3 in Dortmund und 0:2 gegen Schalke) das Etappenziel von zwanzig Zählern erreichte. "Gegen Schalke haben wir viel besser gespielt, aber verloren. Entscheidend war heute, dass wir im Mittelfeld mehr Biss hatten. Wir haben nach zwei Niederlagen zurück geschlagen, das spricht für die Mannschaft. Der Sieg war hochverdient", sagte der Hachinger Trainer. Allerdings gab es noch eine andere Meinung.

"Die Niederlage war unglücklich", widersprach Magath und erntete dafür bei seinen Zuhörern nur Kopfschütteln. Auch seine Ansicht, man habe in der Vorrunde gezeigt, dass man in die Bundesliga gehöre, fand wenig Zustimmung. "Irgendwie ist bei uns die Angst drin, dass wir Fehler machen. Wir stehen zu Recht da unten", meinte Fjörtoft. Doch Magath ist überzeugt, "dass wir wieder gewinnen, auch auswärts, wenn nach der Winterpause die Verletzten wieder gesund sind. Dann greifen wir mit allen Mann an". Für Unterhaching ist das Fußballjahr allerdings immer noch nicht vorbei. Am Mittwoch steht das Nachholspiel gegen Werder Bremen an und auf dem Wunschzettel ist ein weiterer Sieg notiert. Dietmar Hirsch hat sich folgendes gewünscht: "Wenn wir mit 23 Punkten Weihnachten feiern können, wäre das super".

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