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Update

Urteil der UEFA zum Skandalspiel: Albanien will Protest einlegen, auch Serbien nicht einverstanden

Die UEFA hat das Skandalspiel in der EM-Qualifikation zwischen Serbien und Albanien nachträglich mit 3:0 für Serbien gewertet und verschiedene Strafen für beide Verbände ausgesprochen. Albanien hat einen Einspruch gegen das Urteil der UEFA angekündigt.

Der albanische Fußball-Verband FSHF will das Urteil der UEFA und die 0:3-Niederlage im Skandalspiel gegen Serbien nicht hinnehmen. Die Entscheidung sei „enttäuschend und ungerecht“, sagte Verbandschef Armand Duka am Freitag und kündigte an: „Wir werden Einspruch dagegen einlegen und unsere Rechte einfordern.“ Das von der Disziplinarkommission der UEFA gefällte Urteil werde keinem gerecht, ergänzte Duka.

„Heute gab es keine Gerechtigkeit für das, was im Stadion passiert ist“, schrieb der albanische Regierungschef Edi Rama im Kurznachrichtendienst Twitter. Auch der serbische Verband war mit dem Urteil nicht einverstanden. „Ich bin nicht zufrieden, mehr möchte ich jetzt nicht sagen“, erklärte Vizepräsident Goran Milanovic der Nachrichtenagentur Beta.

Urteil der UEFA: 3:0 für Serbien - aber die Punkte werden gleich wieder abgezogen

Die UEFA hat das Spiel zwischen Serbien und Albanien nachträglich mit 3:0 für Serbien gewertet, die drei Punkte für den Sieg bekommt Serbien aber gleich wieder abgezogen. Damit haben beide Teams jeweils dieselbe Punktzahl wie vor der Partie, die am 14. Oktober beim Stand von 0:0 abgebrochen wurde. Beide Verbände wurden von der UEFA zusätzlich mit einer Geldstrafe von 100.000 Euro belegt. Zudem muss Serbien die nächsten beiden Heimspiele am 14. November gegen Dänemark und am 4. September 2015 gegen Armenien in der Ausscheidung für die EM in Frankreich 2016 vor leeren Rängen austragen.

Beim Spiel in Serbien war eine Drohne mit einer großalbanischen Flagge über das Spielfeld geflogen

Die Partie Serbien gegen Albanien in Belgrad war abgebrochen worden, nachdem in der 42. Minute eine Drohne mit einer großalbanischen Flagge über das Stadion hinweggeflogen war. Serbiens Stefan Mitrovic vom SC Freiburg hatte die Fahne an sich gerissen, albanische Spieler waren daraufhin auf ihn losgegangen. Danach waren serbische Zuschauer aufs Spielfeld gestürmt. Das Spiel wurde nicht wieder angepfiffen.

Die Drohne soll von dem Bruder des albanischen Regierungschefs aus einem VIP-Raum innerhalb des Stadions gesteuert worden sein. Bereits beim Aufwärmen seien albanische Spieler laut eigener Aussage mit Münzen und Feuerzeugen beworfen worden. Nach dem Spiel hatten inländische Medien die Stimmung weiter angeheizt. (dpa)

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