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Sport: Uruguay mauert, Australien siegt trotzdem

Die Fußballer aus Uruguay versuchten es mit ihrer bewährten Taktik, und beinahe wären ihre Bemühungen erfolgreich gewesen. Erst elf Minuten vor Schluss knackte der australische Verteidiger Kevin Muscat den uruguayischen Abwehrriegel - mit einem Elfmeter, nachdem der eingewechselte Paul Agostino vom TSV 1860 München gefoult worden war.

Die Fußballer aus Uruguay versuchten es mit ihrer bewährten Taktik, und beinahe wären ihre Bemühungen erfolgreich gewesen. Erst elf Minuten vor Schluss knackte der australische Verteidiger Kevin Muscat den uruguayischen Abwehrriegel - mit einem Elfmeter, nachdem der eingewechselte Paul Agostino vom TSV 1860 München gefoult worden war. Australien hat durch diesen 1:0-Sieg gute Chancen, sich als 32. und damit letztes Team für die Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea zu qualifizieren. Im Rückspiel am Sonntag in Montevideo reicht den Australiern bereits ein Unentscheiden.

"Wir können uns zwar jetzt alle freuen, aber der Job ist erst halb erledigt", sagte Muscat, der zuletzt in Länderspielen zwei Elfmeter vergeben hatte: "Aber ich war zuversichtlich, weil ich das unter der Woche trainiert habe." Für Agostino gab es keinen Zweifel daran, dass der Strafstoß berechtigt war: "Der Verteidiger konnte mich nur zu Fall bringen, ansonsten hätte ich eine klare Einschuss-Chance gehabt." In Montevideo, wo rund 30 000 Fans in den frühen Morgenstunden die Partie auf öffentlichen Plätzen verfolgten, gab es nach der Niederlage Ausschreitungen. 74 Personen wurden festgenommen, nachdem die Randalierer Autos angezündet, Geschäfte geplündert und Polizisten attackiert hatten.

Vor 84 656 Zuschauern im Melbourne Cricket Ground mühte sich der Ozeanien-Sieger über weite Strecken glücklos, Fabian Carini im Tor der Südamerikaner zu überwinden. Zwar hatten die Gastgeber mehr vom Spiel, doch zwingende Chancen blieben selten. Dabei stockte den Fans schon in der fünften Minute der Atem, als Greg Moore Torhüter Carini per Kopfball prüfte. Auf der anderen Seite war der deutschstämmige Torhüter Mark Schwarzer jederzeit Herr der Lage. Nach dem Wechsel verstärkten die Gäste, die sich durch ein 1:1 gegen Argentinien für die beiden Ausscheidungsspiele gegen die Australier qualifiziert hatten, zunächst ihre Bemühungen. In dieser Phase deuteten die beiden hoch gelobten Stürmer Harry Kewell und Mark Viduka nur selten an, warum sie beim englischen Premier-League-Club Leeds United spielen dürfen.

Die Fans im Stadion der Olympiastadt von 1956 wurden zusehends ruhiger. Vermutlich fühlten sie sich an die verpasste WM-Teilnahme vor vier Jahren erinnert. Damals führten die Australier nach dem 1:1 in Iran sogar 2:0, büßten den Vorsprung aber ebenso ein wie die schon sicher geglaubte zweite WM-Qualifikation nach 1974. Diesmal aber retteten die Australier den knappen Vorsprung mit Glück und Engagement über die letzten Minuten.

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