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Verbissen gekämpft, aber am Ende verloren. Angelique Kerbers Traum vom US-Open-Sieg platzte schon im Achtelfinale.

© dapd

US Open: Kerber im Achtelfinale ausgeschieden

Sie kämpfte, aber es reichte nicht: Angelique Kerber ist im Achtelfinale der US Open an Sara Errani gescheitert. Für die Deutsche war es nicht die erste bittere Niederlage gegen die Italienerin in diesem Jahr.

Angelique Kerber ist ein Jahr nach ihrem sensationellen Halbfinal-Einzug bei den US Open von ihrer Angstgegnerin Sara Errani gestoppt worden. Die 24-Jährige aus Kiel musste sich am Montag beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres der Italienerin mit 6:7 (5:7), 3:6 geschlagen geben und schied im Achtelfinale als letzte von anfangs sechs deutschen Tennisspielerinnen aus. „Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich das Match nicht gewonnen habe. Aber insgesamt bin ich im Großen und Ganzen mit meiner Amerika-Tour hier zufrieden. Ich bin auf einem guten Weg und habe noch Luft nach oben“, sagte Kerber.

Sie verpasste gegen Errani die Revanche für das verlorene Viertelfinale bei den French Open und muss den Traum vom ersten Grand-Slam-Endspiel erst einmal begraben. Letzte deutsche Hoffnung ist nun Philipp Kohlschreiber, der mit seinem Fünf-Satz-Erfolg über den Amerikaner John Isner am frühen Montagmorgen erstmals ins Achtelfinale von Flushing Meadows eingezogen war.

Gegen die Weltranglisten-Zehnte fand Kerber nicht wie gewohnt zu ihrem Rhythmus und leistete sich ungewöhnlich viele leichte Fehler - am Ende wies die Statistik 38 sogenannte unforced errors aus. Die deutsche Fed-Cup-Spielerin kämpfte zwar bis zum Schluss, wusste aber oft nicht die richtigen Antworten. Nach 1:55 Stunden Spielzeit verwandelte Errani ihren ersten Matchball.

„Sie war heute besser, was soll ich sagen“, meinte Kerber und betonte: „Man muss auch verlieren können.“ Zwei Tage nach ihrem kräftesparenden Drittrundensieg gegen die Weißrussin Olga Goworzowa wurde Kerber gegen Errani vom ersten Ballwechsel an ganz anders gefordert. Zum 1:2 kassierte die blonde Norddeutsche ein Break, das Aufschlagsspiel zum 3:1 brachte Errani durch, weil Kerber mehrmals nacheinander den Ball ins Netz hämmerte. Kerber demonstrierte allerdings auch an diesem Tag im Louis Armstrong Stadium ihr gewachsenes Selbstbewusstsein und ihre Kampfstärke. Von einer Fußfehler-Entscheidung zu Beginn des fünften Spiels ließ sie sich nicht irritieren und kämpfte sich in den Tiebreak. Mit lauten „Come on“-Rufen feuerte sie sich immer wieder an und ballte fast nach jedem gewonnenen Punkt die Hand zur Faust.

Doch am Ende ließen Kräfte und Konzentration nach. Frustriert musste Kerber nach der Niederlage zusehen, wie Errani einen lauten Jubelschrei ausstieß und sich feiern ließ. „Sie hat unmenschlich gut gespielt, kaum Fehler gemacht. Ich war mutig und habe alles versucht, aber dann eben zu viele Fehler gemacht“, meinte Kerber.

Die Top-Favoriten Serena Williams und Roger Federer dagegen erreichten das Viertelfinale. Federers Gegner Mardy Fish musste am Montag wenige Stunden vor dem angesetzten Achtelfinale gegen den Tennis-Weltranglisten-Ersten aus der Schweiz „aus gesundheitlichen Gründen“ absagen. Bei Fish waren im Frühjahr Herz-Rhythmus-Störungen diagnostiziert worden. In einer schriftlichen Erklärung ließ der 30 Jahre alte Amerikaner später mitteilen, dass die Absage eine „Vorsichtsmaßnahme auf ärztliches Anraten“ sei.

In seinem 34. Grand-Slam-Viertelfinale in Serie trifft Federer nun auf Tomas Berdych. Gegen den an sechs gesetzten Tschechen führt Federer in der Gesamtbilanz zwar mit 11:4, von den vergangenen sechs Matches gewannen aber beide jeweils drei. 2010 schaltete Berdych auf dem Weg ins Wimbledon-Finale Federer im Viertelfinale aus, 2004 machte er bei Olympia in Athen dessen Gold-Pläne frühzeitig zunichte.

Wimbledonsiegerin Serena Williams deklassierte die Tschechin Andrea Hlavackova mit der Höchststrafe 6:0, 6:0. Die 14-malige Grand-Slam-Turniersiegerin aus den USA hat bislang noch keinen Satz und insgesamt erst zwölf Spiele abgegeben. Die 30-Jährige spielt jetzt gegen die frühere Weltranglisten-Erste Ana Ivanovic aus Serbien. (dpa)

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